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Datum Ereignis Eintrag

10.06.1978 - 11.06.1978

Freiwillige Feuerwehr Niederbrechen: Auf Einladung der befreundeten Feuerwehr Enghien/Belgien nehmen als Vertreter der Feuerwehr Niederbrechen Ortsbrandmeister Theo Rosbach und Reinhard Schupp (jeweils mit Ehefrau) an der Verabschiedung des dortigen Kommandanten Patte teil. >Details

Ort

Örtlichkeit

Institution

Niederbrechen

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Enghien

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Freiwillige Feuerwehr Niederbrechen

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Person

Deskriptor

Schlagwörter

Rosbach, Theo (NB)

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Schupp, Reinhard (NB)

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Feuerwehrwesen

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Besuch

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Freundschaft Enghien

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Themenfelder

weiterführende Links

Quelle

04.1 Infrastruktur - Feuerwehr- und Rettungswesen (einschl. Verein)

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Inform. Informationsblatt für die Gemeinde Brechen, 22.06.1978, S. 05: Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr Niederbrechen am 10.+11.6.78 in Enghien/Belgien.

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> ausführlichere Ereignisbeschreibung

Vertreter der Freiw. Feuerwehr Niederbrechen am 10.06. - 11.06.1978 in Enghien/Belgien.

Von der Feuerwehr Enghien erhielten Ende Mai der Ortsbrandmeister und Wehrführer der Wehr Niederbrechen Einladungen, mit ihren Ehefrauen an der Verabschiedung des dortigen Kommandanten teilzunehmen.

Von dem Ortsbrandmeister wurde die Teilnahme von 4 Personen zugesagt und mitgeteilt, daß die Teilnahme des Wehrführers der Wehr Niederbrechen wegen seiner durchgeführten Operation nicht möglich ist.

In Erfüllung der Zusage haben der Ortsbrandmeister und Kamerad Reinhard Schupp mit ihren Ehefrauen an der Verabschiedung von Kommandant Patte teilgenommen.

Kommandant Patte war, nachdem er im Mai das 60. Lebensjahr vollendet hat, nach den in Belgien geltenden Gesetzen formell als Kommandant zu verabschieden. Er wird jedoch bis zur Bestellung eines neuen Kommandanten noch seinen bisherigen Aufgabenbereich weiterführen. Ein Zeitpunkt, wann sein praktisches Ausscheiden wirksam wird, ist zurzeit noch nicht erkennbar.

Die Verabschiedung erfolgte in Verbindung mit einem Mittagessen, das sich um 12.30 Uhr bis 17.15 Uhr (nach hiesiger Ortszeit) ausdehnte.

Zu der Verabschiedung waren eingeladen:

Der Bürgermeister und die Vertreter der städtischen Körperschaften, der Pfarrer der Gemeinde, jeweils 4 Vertreter der 4 Freundesfeuerwehren (3 aus Frankreich und die Wehr Niederbrechen) und die Kameraden mit Frauen der Feuerwehr Enghien. Teilgenommen haben rund 120 Personen.

Nach einer Vorspeise eröffnete der Stellvertreter von Kamerad Patte das Zeremoniell der Verabschiedung durch eine Begrüßung der Anwesenden, schilderte in seinen Ausführungen die Verdienste des Kommandanten in den langen Jahren seines Wirkens und dankte für den aufopfernden Dienst für die Wehr.

Als Geschenk der Wehr wurde ihm ein Eckschrank in Eiche (flämische Ausführung) übergeben.

Nach der Ansprache des stellvertretenden Kommandanten brachte der Bürgermeister für die Stadt Enghien seinen Dank für die Tätigkeit von Kamerad Patte aus, wobei er zusammengefasst den Lebensweg im Bereich der Feuerwehr schilderte.

Anschließend folgten Ansprachen von Vertretern zweier französischer Feuerwehren und hiernach die Ansprache durch Kamerad Theo Rosbach.

Diese hatte folgenden Wortlaut:

"Werte Anwesende,

gestatten Sie mir diese zusammengefasste Anrede und verzeihen Sie mir, daß ich eine Einzelanrede unterlasse. Hierbei würde ich zweifellos Unterlassungen begehen, was Ihnen gegenüber unhöflich und mir peinlich wäre.

Als Ausländer bin ich nicht mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut und kenne deshalb nicht die Namen von Vertretern von Behörden und Organisationen. Auch beherrsche ich nicht Ihre Sprache, um die Namen aus Begrüßungen von Vorrednern zu ermitteln.

Ich überbringe Ihnen zunächst freundliche Grüße namens des Bürgermeisters von Brechen und den Kameraden der Freiw. Feuerwehr Niederbrechen, einem Ortsteil von Brechen mit rund 4.000 Einwohnern, gelegen bei Limburg an der Lahn.

Ein besonderer Gruß gilt Ihnen, Herr Bürgermeister von Enghien, wobei ich Ihnen gleichzeitig ein Schreiben unseres Bürgermeisters mit einer kleinen Aufmerksamkeit übergeben darf. Besondere Grüße gelten weiter den Vertretern der städtischen Körperschaften, dem zu verabschiedenden Kamerad Patte mit Gattin und den Damen und Kameraden der Wehr Enghien.

Weiter grüße ich Sie von meiner mitanwesenden Frau, dem ebenfalls mitanwesenden Ehepaar Schupp, das in unserer Wehr maßgeblich zur Pflege der Kameradschaft wirkt und entbiete Ihnen nicht zuletzt meinen eigenen Gruß als Ortsbrandmeister der Gemeinde Brechen und Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes der Wehr Niederbrechen.

Dank sagen möchte ich zunächst der hiesigen Wehr, die uns von der Verabschiedung ihres Kommandanten unterrichtet und uns hierzu eingeladen hat. Es war für uns eine Selbstverständlichkeit, an der Verabschiedung nach hier zu kommen und wir freuen uns, unter Ihnen zu sein.

Nicht miterscheinen konnte leider der Kommandant unserer Wehr, da er erst vor einigen Tagen nach einer Operation das Krankenhaus verlassen konnte. Er bedauert nicht anwesend zu sein und lässt Sie durch mich ebenfalls grüßen.

Ihnen, lieber Kamerad Patte, darf ich von ihm einen schriftlichen Gruß und ein kleines Geschenk überreichen.

Kamerad Patte ist Mitbegründer der kameradschaftlichen Beziehungen, die seit einigen Jahren zwischen der hiesigen und unserer Wehr bestehen. Durch diese Beziehungen hat er an der Verwirklichung des Wahlspruches der Feuerwehren

"EINER FÜR ALLE - ALLE FÜR EINEN”

mitgeholfen und zur Verständigung von Wehren über Landesgrenzen hinaus und damit an der Völkerverständigung.

Alle bisherigen Begegnungen waren von diesem Geist erfüllt und haben jeweils allen Teilnehmern Freude bereitet und sie nähergebracht.

Wir denken noch gerne zurück an unseren Besuch vor 2 Jahren in dieser Stadt und die uns hierbei erwiesene Gastfreundschaft, die nicht zu überbieten war.

Über die Verbindungen zu uns hat Kamerad Patte auch Beziehungen zu dem Feuerlöschdienst in unserem Land.

Hierfür wurde er ebenfalls vor einigen Jahren mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz ausgezeichnet.

Über die Verdienste von Kamerad Patte für den Brandschutz wurden hinreichend Ausführungen gemacht und er in diesen Ausführungen gewürdigt. Wir sind nicht berufen, hierzu Äußerungen abzugeben. Wir haben aber unserem Kameraden Patte zu danken, für alles, was er getan und unternommen hat, um die Beziehungen zueinander zu begründen und zu fördern.

Diesen Dank möchte ich ihm hiermit mit Nachdruck ausbringen und die Verbundenheit der Wehr Niederbrechen mit ihm und den Kameraden der Wehr Enghien.

Nach dem formellen Ausscheiden von Herrn Patte aus dem aktiven Dienst wünschen wir, daß er noch geraume Zeit im Dienst der Wehr wirkt und ihm mit seiner Gattin einen friedlichen und gesunden Lebensabend im Kreis der Familie.

Für die kameradschaftliche Verbundenheit und als Erinnerung an die Wehr Niederbrechen übergebe ich Kamerad Patte eine Statue des Heiligen Florian, des Schutzpatrons der Feuerwehren im deutschsprachigen Raum. Ich weiß, daß für die belgischen Feuerwehren die heilige Barbara Schutzpatronin ist und möchte durch die Überreichung einer Statue des hl. Florian keinen Konkurrenzkampf entfachen. Wir wollen mit der Übergabe der Statue ein Andenken aus dem Bereich der Feuerwehr schenken und hoffen, daß der hl. Florian zusammen mit der hl. Barbara seine schützende Hand über ihn, die Wehr und Sie in Enghien hält.

In diesem Sinne, lieber Kamerad Patte, und Ihnen alles, alles Gute.

Wir, die Wehr Niederbrechen, bieten weiter die kameradschaftliche Verbundenheit zur Wehr Enghien an.

Zur Vertiefung der Beziehungen laden wir Sie mit Ihrer Wehr hiermit erneut zu uns nach Niederbrechen ein.

Wir würden uns freuen, wenn eine Begegnung alsbald zustande kommen würde. Wenn unseren mehrfachen Einladungen bisher nicht gefolgt wurde, ist dies wohl mit Rücksicht auf den bisher nicht geklärten Bestand der hiesigen Wehr zurückzuführen. Nachdem jedoch die Schwierigkeiten behoben scheinen, dürfte einem seit längerem fälligen Rückbesuch nunmehr nichts mehr im Wege stehen.

Wir erwarten Sie deshalb, nach einer Terminabsprache, alsbald in unserer Heimat.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.”

 

Die letzte Ansprache hielt ein Vertreter der dritten französischen Wehr, die schon seit sehr langen Jahren Verbindung mit Kamerad Patte und der Wehr Enghien hat.

Von den Worten und den Geschenken sichtlich berührt, bedankte sich Kamerad Patte bei allen seinen Freunden, wobei er besonders auf die Freundeswehren und hier besonders auf Niederbrechen einging. Er schilderte nochmals, daß es vor einigen Jahren nicht leicht gewesen sei, Verbindungen mit Deutschen zu knüpfen, diese Vorbehalte aber inzwischen restlos beseitigt sind. Er versprach, die Verbindungen weiter auszubauen und der Einladung des Ortsbrandmeisters folgend, wahrscheinlich im Herbst mit seiner Wehr nach Niederbrechen zu kommen.

Er trug auch Grüße an den Bürgermeister und die Vertreter der Gemeinde auf, denen sich auch der Bürgermeister von Enghien anschloss. Voraussichtlich werden mit der jährlichen Wiederkehr des Busunglückstages der Bürgermeister von Enghien, der Kommandant und einige Vertreter nach Niederbrechen kommen, um den Besuch der dortigen Wehr bei uns zu besprechen.

Der Delegation aus Niederbrechen ist bei ihrer Anwesenheit in Enghien großzügige Gastfreundschaft widerfahren, wie dies bei dem Besuch der Wehr Niederbrechen vor 2 Jahren der Fall war.

Um 17.15 Uhr haben sich die Niederbrecher verabschiedet und den Anwesenden ein Wiedersehen in Niederbrechen zugerufen. Nach diesem Zuruf brachten die Anwesenden einen lang anhaltenden Applaus aus. Anschließend wurde die Delegation von vielen Anwesenden zum Fahrzeug begleitet und dort nochmals die Hände geschüttelt. Kamerad Michel Elaerts ließ es sich sogar nicht nehmen, die Delegation bis zur Auffahrt auf die Autobahn zu begleiten.

Die Teilnehmer glauben sagen zu können, daß der erneute Besuch eine nachhaltige Wirkung ausgelöst und die beiderseitigen Beziehungen weiter vertieft hat.

(Quelle: Inform. Informationsblatt für die Gemeinde Brechen, 22.06.1978, S. 05: Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr Niederbrechen am 10.+11.6.78 in Enghien/Belgien.)


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