Fastnachtsumzug FCA 1965

Einladung des FCA Niederbrechen zum Närrischer Fastnachtsumzug durch die Ortsstraßen am 27.02.1965

 

Das „Närrische Komitee“ für Niederbrechen gibt bekannt:

Erstmalig steigt am Samstag, dem 27. Februar 1965, 14.59 Uhr,

ein größerer Fastnachtsumzug in unserer Gemeinde»

3 Kapellen (3 Mann) werden den Zug begleiten.

Die Aufstellung ist in der Marktstraße-Spitze zur Adolfstraße. Dann geht es die Adolfstraße hinauf in die Obertorstraße hinein.

Das Hypothekenviertel bleibt links liegen, damit nicht die Hypotheken den einzelnen Wagen zugelastet werden.

In der Obertorstraße nimmt Auguste Joseph die Parade ab; das Steckengeschwader gesellt sich zu ihm, wird aber gebeten, sich nicht in die Breite, sondern in die Tiefe zu staffeln.

Dann geht es durch die Oberstraße vorbei am Turm, durch die Dirichsstraße, vorbei am Schauster Schorsch, der mit allen seinen Dienstmützen auf der Treppe steht. Es geht weiter bis zur Ecke des Monarchen und des 1. Trompeters, zur Straße Am Sportfeld, um Quirmbachs Ecke, hinein in die Egerländer Straße.

Dort werden die ”3 Kapellen” den Egerländer Marsch spielen, zu Ehren des ergrauten Dirigenten.

Gegen Fahrtrichtung der Einbahnstraße geht es zur Jakob-Herlth-Straße, und hier bekommen alle diejenigen einen besonderen Tusch geblasen, die seit Monaten ihre Sand- und Kieshaufen zur Freude des Verkehrs auf der Straße lagern.

Bei Schwarzhannesse Heine geht es dann das Engelsstück hinunter um die Ecke des Torschützenkönigs der Alemannia. In strammer Haltung geht der Zug durch die Friedrichstraße in die Luisenstraße hinab, um dem Anne-Babbe, der fußballbegeistersten Frau von Niederbrechen und dem kleinen Mann mit dem langen Finger zu huldigen.

Dann stößt der Zug über die B 8 in die Kaiserstraße, um den Anliegern zu zeigen, daß diese Straße, auch wenn sie noch nicht ausgebaut ist, gut begeh- und befahrbar ist. Den dort wohnenden Narren gilt ein besonderer Gruß; dem Neulingspappa, der Fußballkanone, dem Zimmermann, der an diesem Tage die Straße mit Brettern und Holzstämmen besonders belagert, dem Finanzminister und dem Ober-Obernarren - wer kann es schon sein - unserem Hanger-Werner.

Es geht dann weiter durch die Adelheidstraße vorbei am Fortuna-Karl, der aus Anlaß des Tages die Schiri-Flagge gesetzt hat, über die B 8, bis zur Neuen Straße.

Beim Löffel-Karl wird in die Sackgasse abgebogen, - vorbei an dem ehemaligen Fußballidol Heinrich - um festzustellen, ob die Sackgasse gut ausgebaut ist. Dann geht es durch den Engpaß die Langgasse hinauf, hinein in den Zehntenpfad. Hier verhält der Zug, um aus "Jules Bar" einen Drink zu nehmen. Es geht dann weiter, und kurz vor dem Fußball-Tauben-August macht der Zug eine Rechtsschwenkung, weil die Fülle des Paschas eine Gerade-aus-Bewegung verhindert, und nimmt Aufstellung beim Einkaufszentrum.

Edle Sorten stehen hier bereit.

Bei der Ecke von von Class (früher Eckschreiner) geht es gemächlichen Schrittes die Kirchstraße hinab; um Bauschens, wie allen anderen Lokalen, einen Tusch zu blasen.

Am Rathaus erfolgt die Absetzung des Bürgermeisters und der Gemeindevertretung und die Übernahme der Verwaltungsgeschäfte in Form einer Proklamation durch das „Närrische Komitee” und Einsetzen einer neuen Gemeindevertretung.

Zur Teilnahme am Zug sind alle, groß und klein eingeladen.

Alle Cowboys, Traper, Rotkäppchens, Schneewittchens, Funkemariechens, Närrinnen und Narren sind willkommen.

Je Einwohner steht ein Bonbon zur Verfügung.

 

Niederbrechen, den 27. Februar 1965

Das Komitee

 

Quelle: Mitteilungsblatt der Gemeinde Niederbrechen Nr. 1965/03 (10.02.1965)

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