Straßenausbau Niederbrechen 1965

Ein Wort zum diesjährigen Straßenbau. [1965]

Durch den Ausbau der Adolfstraße, Obertorstraße und der Villmarer Straße bis an die Berliner Straße durch das Hess. Straßenbauamt, sind wir gezwungen, und wir ließen uns gern zwingen, die Nebenanlagen, wie Bürgersteige usw., mit herzustellen.

Hierdurch erhält diese Durchgangsstraße nicht nur ein entsprechendes Aussehen, sondern durch die Trennung des rollenden Verkehrs vom Fußgängerverkehr - hier besonders vom Schülerverkehr zur Volksschule - werden dieser Straße die großen Gefahren genommen.

Um die Verkehrsverhältnisse beim Einmünden der Friedrichstraße in die Langgasse zu verbessern, ist beabsichtigt, Haus Langgasse 11 mit Scheune und Stallungen abzureißen.

Und eine weitere straßenbauliche Last wollen wir, trotz der brennenden finanziellen Nöte, auf uns nehmen: Den Ausbau der Kaiserstraße, der Wiesenstraße, der Brückenstraße und der Adelheidstraße.

Nicht, daß wir uns durch Leserbriefe und ähnliches eingeschüchtert dazu entschlossen haben, nein!

Einzig und allein basiert der Beschluß, diese Straßen auszubauen, der Verantwortung unseren Bürgern gegenüber. Aber die Bürger müssen mithelfen, daß im Hinblick auf die steigende Verkehrsfrequenz das Richtige getan wird.

Beim bisherigen Ausbau der Straßen waren die Bürger voller Einsicht. Ich habe dieses schon mehrmals betont. Nicht nur, daß viele auf ihre Vorgärten verzichtet haben, sondern freiwillig traten sie Teile, oft große Teile, ihrer Grundstücke ab, um der Gemeinde einen den heutigen Verhältnissen entsprechenden Ausbau der Straße zu ermöglichen. Ich erinnere an das Zurückversetzen der Vorgärten auf der B 8. Wäre dieses nicht geschehen, würde man heute bestenfalls den Kopf schütteln, wenn nicht andere Ausdrücke für die Gemeindevertretung finden. Ich erinnere an die Landabgabe in den Oberen Wallgärten, der Gartenstraße, der Feldstraße, der Schlei, an der Friedhofsmauer usw.

Und nun steht wieder ein Straßenausbau bevor.

Dieser Ausbau muß wie bisher unter den genannten Gesichtspunkten erfolgen.

Daher werden die Anlieger aufgerufen, gegen den von der Gemeinde angestrebten Ausbau nicht aus kleinlichen Erwägungen heraus zu opponieren. Beim Ausbau der Kaiserstraße wird eine Verbreiterung angestrebt, d, h. die Vorgärten sollen in die Straße fallen. Mit einem Teil dieser Anlieger erfolgte eine diesbezügliche Besprechung, und es war erfreulich, daß man den Wünschen und Vorstellungen des Gemeindeparlaments ein offenes Ohr schenkte. Dieselbe Bereitschaft wird von dem Rest der Anlieger in der Kaiserstraße erwartet; denn so wie die Anlieger der genannten Straßen auf ihre Vorgärten, bzw. Teile ihres Grundstückes verzichteten, so werden sicher auch die Anlieger der Kaiserstraße handeln, denn auch sie haben doch nur das Beste für unsere Gemeinde im Auge. Sollte man aber aus nicht akzeptablen Erwägungen heraus den Vorstellungen der Gemeinde nicht zustimmen, so wird dadurch der vorgesehene Straßenbau erschwert oder gar undurchführbar. (Bürgermeister Runte)

 

Quelle: Mitteilungsblatt der Gemeinde Niederbrechen Nr. 1965/09 (11.05.1965)

 

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