Altentag 1971 in Niederbrechen (12.06.1971)

Wie im vorigen Jahr hatte die Gemeinde auch diesmal den Altentag vorbereitet. Man kann sagen, zur Zufriedenheit aller, die dabei waren. Ca. 150 Personen hatten sich gemeldet, die sich am Samstag zur Mitfahrt einfanden. Grau verhangener Himmel und Regen waren gerade nicht einladend, doch eingedenk des gelungenen Tages vom vorigen Jahr, siegte auch teilweise die Neugierde, diesmal mit dabei zu sein. Mit einem Gliederbus und einer stattlichen Anzahl PKWs des Motorsportclubs begann um 14.10 Uhr die Abfahrt.

Über Dauborn, Kirberg entlang der Hühnerstraße ging die Fahrt bis zur ehemaligen. Hühnerkirche, dann rechts ab über Limbach, Strinz-Trinitatis, dann ein Quersprung bis kurz vor Strinz-Margarethä, und rechts ab erreichten wir unser erstes Ziel: "Steckenroth". Das Lokal selbst überraschte jeden durch seine saubere Einrichtung. Auf weiß gedeckten Tischen standen für jeden Kaffee und Kuchen bereit. Hier begrüßte der Regisseur, Bürgermeister Runte, die Erschienenen und bedankte sich bei allen, die zum Gelingen beigetragen hatten. In den Dank eingeschlossen war auch die Wirtin für den netten Empfang und die gute Bedienung.

Dann ging die Fahrt weiter. Ab und zu setzte der Regen aus und man konnte die Schönheit der Natur sowie herrliche Wälder bewundern. Durch enge Gassen der Dörfer schlängelten sich die Fahrzeuge, so in Breithardt, Holzhausen ü/Ahr, hinauf zum "Einrich", Birlenbach.

Nebelverhangen grüßte links die "Schaumburg". Dann ins Lahntal hinab. Bei Laurenburg überquerten wir die Lahn. Entlang der schmalen Uferstraße, vorbei an zahlreichen verlassenen Campingplätzen und Zelten lag dann vor uns Obernhof, das Ziel des Unternehmens. In Regenwolken verhüllt lag hoch oben Kloster Arnstein. Auch das am Hang gelegene Lokal war in Ordnung; man spürte auch hier die gute Vorarbeit des Organisators. Schnell vergingen auch hier bei Speis und Trank und den musikalischen Einlagen von Herrn Daum die Zeit. Um 19.10 Uhr begann die Rückfahrt durch das Gelbbachtal, vorbei an Weinähr, Kirchähr und Görgeshausen. Herrliche Wälder (noch frei von Verschandelung) ließen die Herzen höher schlagen und unwillkürlich kommen die Worte des Liedes in den Sinn: "O du Heimat, ewig liebe, ach wie einzigartig schön bist du".

Glücklich erreichten wir gegen 20.15 Uhr wieder unsere Heimat. Alle aber, die dabei waren. sind um eine Erfahrung reicher geworden, nämlich: „Daß es doch noch Menschen gibt, die sich der älteren Mitbürger annehmen und versuchen, sie über die Beschwerden des Alters hinwegzutrösten.“

Zum Schluß möchte ich, und glaube, dies für alle tun zu dürfen, mich für alles bedanken. Ein Dankeschön der Gemeinde für hervorragende Organisation. Dann dem Motorsportclub für Uneigennützigkeit beim Bereitstellen der Fahrzeuge. Dank Herrn Daum für die musikalische Unterhaltung. Einen besonderen Dank aber auch den Damen und Herren des Roten Kreuzes, die viel dazu beitrugen, den älteren Mitbürgern die Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten und alle Unbilden des Lebens zu vergessen. Und nicht zuletzt unserm Herrgott, der uns nochmal diesen Tag’ erleben ließ. Johann Weier

 

Quelle: Mitteilungsblatt der Gemeinde Niederbrechen Nr. 1971/17 (16.06.1971)

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