Erdgas in Brechen 1978 (Stand: 07.10.1978)

Ungefähr 1.200 Besucher vor dem altehrwürdigen ehemaligen Rathaus der Gemeinde Brechen erlebten am Samstag, dem 07.10.1978 (Kirmessamstag) wie Bürgermeister Kramm mit einer Pechfackel die erste Gasflamme seiner Gemeinde entzündete. Vorher ging er kurz auf die Entwicklung bis zum heutigen Tag ein.
U.a. sagte er, daß das diesjährige Kirchweihfest in Niederbrechen mit dem Zünden der ersten Gasflamme einen besonderen Platz in der Geschichte der Gemeinde einnehmen werde.
Nicht nur ein denkwürdiger Augenblick für alle Anwesenden sei dies, sondern für die Verbesserung der Lebensbedingungen und Qualität der Gemeinde ebenso ein bedeutender Schritt nach vorn.
Am 28.12.1976 beschloß die Gemeindevertretung einen Gas-Konzessionsvertrag mit den Main-Kraftwerken abzuschließen, der am 03.02.1977 auch unterzeichnet wurde, nachdem viele Verhandlungen bis zu diesem Zeitpunkt vorausgingen.
In dem Vertrag verpflichtet sich die MKW bis zum 08.10.1978 rd. 12 km Gasrohrleitungen in der Gemeinde zu verlegen.
Nachstehende Aufstellung zeigt, was bisher an Gasrohren verlegt und welche Anschlüsse geschaffen wurden.

Verlegte Rohrleitungen im Bereich Brechen Stand 05.10.1978

A) Fernleitungen 
Leitung Runkel – Brechen, Bahnhofstr6780 m
Brechen Bahnhofstr. – Werschau1300 m
Niederbrechen – Oberbrechen800 m
B) OrtsnetzleitungenDN20015010050ges.
Niederbrechen 1900105010501804180
Oberbrechen 127011501880304330
Werschau  128014201202820
  31703480435033011330
C) Gesamt verlegte Rohrleitung 
Fernleitung8880 m
Ortsnetze11300 m
 20120 m
D) Hausanschlüsse   
 abgeschlossene
Verträge
ausgeführte
Hausanschlüsse
noch aus-
zuführen
Niederbrechen17448126
Oberbrechen712051
Werschau47461
 292114177

Ffm. - Höchst, den 06.10.1978

Bei der Verlegung der Rohre mußten naturgemäß, jedoch sicherlich nicht immer gerechtfertigt die Bürger unserer Gemeinde manche Einschränkungen, Behinderungen und Belästigungen auf sich nehmen.
Hierfür sei ihnen auf’s herzlichste gedankt.
Bis zum Ende der nächsten Heizperiode werden – wenn auch nicht mehr in dem Maße wie bisher – die einen oder anderen Behinderungen noch in Kauf genommen werden müssen.

In einer Energie-Sitzung vor dem Zünden der Gasflamme wurden die Vertreter der MKW durch Bürgermeister Kramm und die übrigen Kommissionsmitglieder auf all die mit der Verlegung der Rohre entstandenen Probleme hingewiesen. Nachprüfungen, das Abstellen von Fehlern etc. wurde gefordert und auch zugesichert (hier geht es so weit, daß auch wieder Gräben aufgegraben werden).
Natürlich sind zum Teil auch Straßen in unserer Gemeinde ursprünglich nicht mit einer ordnungsgemäßen Schwarzdecke überzogen worden, bei denen es in dieser Hinsicht jetzt besondere Probleme gibt.
Übrigens weist die MKW in diesem Zusammenhang auf die endgültige Wiederherstellung der Gräben dergestalt hin, daß bis dahin alle Haushalte, die sich einen Anschluß legen lassen, die 20%ige Vergünstigung erhalten.
Nach der endgültigen Fertigstellung nicht mehr.

Bürgermeister Kramm bedankte sich bei allen, die dazu beigetragen haben, das Werk bis jetzt zu vollenden.
„Möge die Gabe der Natur, das Erdgas und das menschliche Werk unter dem Segen Gottes stehen, zum Wohle und Nutzen unserer Gemeinde“, so beendete Bürgermeister Kramm seine Ansprache und nahm die von dem MKW-Mitarbeiter Helmut Schneider (Niederbrechen) überreichte Fackel und entzündete unter dem Beifall der Anwesenden die neue Gasflamme in Brechen.

Es wird noch einmal auf das Informationsbüro der MKW im alten Rathaus in Niederbrechen hingewiesen, bei der täglich von 8.00 Uhr bis 11.00 Uhr ein Vertreter der MKW informiert. Dort sind auch die Geräte für den Gasanschluß ausgestellt.

Quelle: inform 12.10.1978

 

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