Erntedankfest 1979

Schon jetzt möchten wir auf das zum 3. Mal von den Ortsbauernverbänden Brechen durchgeführte Erntedankfest am Sonntag, dem 30.09.1979 hinweisen.

Auch in diesem Jahr soll der Erntedankgottesdienst Mittelpunkt der Veranstaltung sein. Auch die vielen menschlichen Begegnungen sind mit an vorderster Stelle zu sehen.

Im Hinblick auf den Europagedanken werden voraus-sichtlich in diesem Jahr kleinere Delegationen aus Italien, Frankreich und Belgien und evtl. Vertreter dieser Konsulate anwesend sein.

Die Bewohner alter 3 Ortsteile werden bereits heute zum Besuch dieser Veranstaltungen eingeladen.

Mit dieser Veranstaltung soll die Bedeutung der Landwirtschaft, gerade in unserer Gemeinde und der näheren Umgebung, besonders hervorgehoben werden. Auch in diesem Jahr werden während des Tages von Landfrauen und Frauengemeinschaften, Speisen und Getränke aus früherer Zeit angeboten.

Die Bäckerinnung des Kreises Limburg wird unter dem Motto „Vom Getreidekorn zum Brot“ eine Ausstellung vornehmen.

© Inform Brechen, 05.09.1979

Erntedankfest am Sonntag, dem 30.09.1979 in Brechen

Zu dem am 30. September von den Ortsbauernverbänden Brechen zum dritten Mal durchgeführte Erntedankfest ist es gelungen, eine bekannte Tanzkapelle für die Tanzmusik am Sonntagabend zu engagieren.

Der Sonntagnachmittag wird von der Feuerwehrkapelle Oberbrechen, der Egerländer Volkstanzgruppe Limburg so-wie der Volkstanzgruppe der Landjugend mitgestaltet.

Außerdem sind im „Europa – Jahr“ Delegationen aus Italien, Frankreich und Belgien vertreten.

Die italienische Delegation wird bereits am Abend des 25. September hier eintreffen und am Montag, dem 1. Oktober 1979 wieder abreisen.

In dieser Zeit wird sie verschiedene landwirtschaftliche Be-triebe besichtigen und somit Land und Leute kennenlernen.

Vorgesehen ist auch ein Gespräch anlehnend an den bestehenden „europäischen Stammtisch“.

Es wird darauf hingewiesen, daß außer dem durch den Gastwirt der Emstalhalle gereichten Eintopf ab 12.00 Uhr, auch von den heimischen Frauenvereinen sowie den Landfrauenvereinen der Nachbargemeinden für das leibliche Wohl gesorgt wird.

© Inform Brechen, 13.09.1979

Erntedank 1979

Am Sonntag, dem 30.09.1979, feiert die Gemeinde zum 3. Male in der Emstalhalle „ihr“ Erntedankfest.

Das Fest steht in diesem Jahr unter dem Motto „Vom Getreidekorn zum Brot“.

Weiterhin werden wir im Hinblick auf den europäischen Ge-danken wahrscheinlich Delegationen aus den Ländern Italien, Frankreich und Belgien begrüßen können.

Alle drei Ortsteile unserer Gemeinde waren früher reine landwirtschaftlich geprägte Dörfer.

Heute ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe zurück-gegangen. Wir haben in der Gemeinde jetzt zurzeit noch 63 landwirtschaftliche Betriebe (Voll- und Nebenerwerb), die sich wie folgt aufteilen:

Niederbrechen      = 38

Oberbrechen         = 15

Werschau             = 10

Mit dem stetigen Zurückgehen der landwirtschaftlichen Be-triebe geraten die alten landwirtschaftlichen Geräte immer mehr und mehr in die Vergessenheit.

Man sollte sich einmal ernsthaft Gedanken darüber machen, ob man nicht eine Sammlung dieser Geräte in unserer Gemeinde vornimmt und – sie so der Nachwelt erhält.

Vielleicht wird während des Erntedankfestes darüber in den Gesprächen in und vor der Halle diskutiert.

© Inform Brechen, 13.09.1979

Erntedankfest 1979

Zum dritten Mal findet das unter dem Motto „unser tägliches Brot“ am 30. September 1979 festgelegte Erntedankfest in der Emstalhalle statt.

Besonders erfreut sind die Veranstalter darüber, daß sich in diesem Jahr auch die Bäckerinnung des ehemaligen Kreises Limburg mit einer Ausstellung von Brot  etc. der Bäcker aus dem Goldenen Grund an dieser Veranstaltung beteiligt.

Letztlich ist das Brot in aller nächster Beziehung zu der Frucht zu sehen. Deshalb läuft auch der Malwettbewerb in den Schulen unter dem Motto „Vom Getreidekorn zum Brot“.

Leider wird in der heutigen Zeit das Brot als wichtigstes Grundnahrungsmittel nicht mehr geachtet, wie es seiner Be-deutung gemäß Beachtung verdient hätte.

Schon heute bedanken sich die Veranstalter bei allen Bäckern, die sich bereiterklärt haben, bei der Ausstellung mitzuwirken. Unter anderem stellt auch jeder Bäcker einen Kuchen kostenlos für den Verkauf durch die Landfrauen zur Verfügung.

Die Darstellung des Bäckerhandwerks in unserem Raum im Hinblick auf das Erntedankfest sollte von vielen Besuchern angenommen und auch entsprechend anerkannt werden. Daß es auch hin und wieder noch Haushalte gibt, in denen eigenes Brot gebacken wird, dürfte dem Bäckerhandwerk kein Abbruch sein.

Ein Nachfahre des früheren Bäckers Peter Jung in Oberbrechen, Lange Straße, hat wahrscheinlich noch in seinen Adern vom Bäckerhandwerk seiner Vorfahren etwas erhalten. Für das tägliche Brot  sollten wir alle jeden Tag dankbar sein und daran denken, daß in der Welt so viele Menschen die für Leben notwendigen Speisen nicht besitzen.

Am Erntedankfest sollten Sie besonders dieser Gabe Gottes danken.

© Inform Brechen, 20.09.1979

Erntedankfest 1979

Das Erntedankfest verspricht, auch in diesem Jahr für alle Besucher zu einem eindrucksvollen Erlebnis und zu einer Stätte der menschlichen Begegnung zu werden.

Die Vorbereitungen sind voll im Gange. Hierbei ist auch besonders die aufopferungsvolle Arbeit der Landfrauen und Frauengemeinschaften aller drei Ortsteile hervorzuheben.

Die Besucher können in diesem Jahr erstmals einen kleinen Erntestrauß mit nach Hause nehmen, den sie für 2,- DM erwerben können.  Die Landfrauen aus allen 3 Ortsteilen fertigen diese Sträuße an.

Natürlich gibt es neben dem Eintopf und sonstigen Speisen des Gastwirtes in der Emstalhalle auch wieder alte Gerichte, die ebenfalls von den Frauen dargeboten werden.

Besonders ist auf den Stand der Bäckerinnung des ehemaligen Kreises Limburg hinzuweisen, wobei hauptsächlich Bäcker aus unserer Gemeinde und aus dem Goldenen Grund Backwaren herstellen, die sie den Landfrauen zum Verkaufe zur Verfügung stellen.

Als ausländische Gäste werden mit Sicherheit die Delegation aus Italien erwartet, die bereits am 25.9.1979 hier eintreffen wird: sowie einige Freunde aus Brimont, um dem Erntedank-fest beizuwohnen.

Ein ausführliches Programm über den genauen Ablauf des Erntedankfestes wird in der nächsten Ausgabe von Inform veröffentlicht.

© Inform Brechen, 20.09.1979

Besucher aus Brimont zum Erntedankfest

Wie schon einmal mitgeteilt, werden zu dem diesjährigen Erntedankfest am 30.9.1979 außer den italienischen und belgischen Delegationen auch Freunde aus Brimont kommen

Von Bürgermeister Laluc wurden uns folgende Personen genannt, die voraussichtlich nach Oberbrechen zu dem Erntedankfest kommen:
Familie Arthur Molteaux,
Familie Jean'Colinart
Familie Jean De'molin
Familie Pierre Vernet ( vielleicht mit Bruder Pascat) Familie Hubert, wenn familiär nichts dazwischenkommt

Wir bitten die Gastgeberfamilien aus Oberbrechen, die auch bisher schon mit den Freunden aus Brimont in Verbindung stehen, diese wieder aufzunehmen.

Sollte dies nicht möglich sein, bitten wir dies umgehend an die Gemeindeverwaltung ( Bürgermeister Kramm) weiterzuleiten.

Wann die Gäste eintreffen, ist noch nicht bekannt; wird jedoch rechtzeitig mitgeteilt.

© Inform Brechen, 20.09.1979

Einladung an alle ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger der Gemeinde Brechen zum Erntedankfest in der Emstalhalle

In unserer Gemeinde leben insgesamt 90 ausländische Mit-bürger, die sich zum größten Teil schon gut in unsere Gemeinschaft integriert haben.

Da das Erntedankfest auch als Tag und Stätte der Begegnung anzusehen ist, möchte ich aus diesem Grunde alle ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu dem Erntedankfest am 30.9.1979 in der Emstalhalle in Oberbrechen einladen.

Wer von diesen Familien der deutschen Sprache mächtig ist, und deutsch lesen kann, ist hier nicht bekannt.  Aus diesem Grunde werden alle Mitbürgerinnen und Mitbürger gebeten, unsere ausländischen Mitbewohner hiervon zu unterrichten, damit auch sie an diesem Tage hier vertreten sind.

© Inform Brechen, 20.09.1979

Anlässlich des Erntedankfestes sollten wir uns einmal in die Zeit vor ca. 50 Jahren zurückversetzen

Aus alten Aufzeichnungen eines Landwirtes aus Oberbrechen entnehmen wir die Preise für Lebensmittel aus der damaligen Zeit:

1 Strang Garn

1,25 DM

½ Pfd. Kaffee

1,40 DM

½ Pfd. Edamer Käse

0,35 DM

1 Backpulver

0,09 DM

½ Pfd. Limburger Käse

0,30 DM

½ Pfd. Kandiszucker

0,35 DM

2 Pfd. Zucker

0,80 DM

1 Pfd. Malzkaffe

0,30 DM

¼ Pfd. Korinthen

0,20 DM

¼ Pfd. Sultaninen

0,14 DM

1 Tabak

0,40 DM

1 Vanillezucker

0,05 DM

1 Pfd. Butter

0,40 DM

Reißnägel

0,08 DM

6 Heringe

0,30 DM

2 Bratheringe

0,28 DM

½ Klafter Holz geholt in Kirberg

12,00 DM

1 Rollmops

0,11 DM

5 Pfd. Weizen bekommen

0,70 DM

1 Liter Riböl

0,60 DM

das Heu geholt

9,60 DM

1 Cigorien

0,22 DM

4 Ruthen Klee bekommen

6,00 DM

½ Pfd. Malzbonbon

0,50 SM

2 Fass Pudel gefahren

4,00 DM

1 Pfd. Apfelsinen

0,25 DM

1-mal Heu geholt

2,00 DM

1 Zinksalbe

0,15 DM

das Grummet eingeholt

2,60 DM

1 Tafel Schokolade

0,30 DM

2-mal Mist gefahren

4,00 DM

1 Pfd. Margarine

0,35 DM

5 m Holz geholt

10,00 DM

1 Kesselputz

0,20 DM

8 Stunden gefahren á 1,75 DM

14,00 DM

1 Liter Öl

1,10 DM

die Kartoffeln gesetzt

5,00 DM

2 Pfd. Rübenkraut

0,56 DM

3-mal Holz geholt

14,00 DM

1 Pfd. Nudeln

0,48 DM

die Kartoffeln ausgeackert

7,50 DM

1 Pfeife

0,85 DM

die Kartoffeln heimgefahren

5,00 DM

1 Seife

0,25 DM

den Hafer gesäht

3,00 DM

1 Liter Essig

0,20 DM

den Hafer geliefert

5,60 DM

1 Seil

0,17 DM

die Möbel nach Hadamar gefahren

17,00 DM

1 P. Feuerzeug

0,30 DM

das Korn gesät

3,75 DM

Hinter Hahn geackert

1,50 DM

das Korn an die Maschine gefahren

3,00 DM

das Stück Werschauer Weg geackert

2,50 DM

die Kartoffeln gewalzt, geeggt

5,00 DM

1 Zentner Stroh bekommen

3,00 DM

den Hafer an die Maschine gefahren

2,00 DM

Borkweg geackert

4,00 DM

© Inform brechen, 27.09.1979

Die Freundschaft mit rotem italienischem Wein besiegelt

Die Landsleute praktizieren das gemeinsame Europa

Mit italienischem Rotwein aus einer von Benevento mitgebrachten großen Korbflasche besiegelten eine Gruppe italienischer Landwirte und ihrer deutschen Gastgeber ihr Erntedankfest und an den vorhergegangenen Tagen geschlossene Freundschaft.

Dies Freundschaft sollte, wie es der Sprecher der Gruppe, Domenico Pietrovito anregte, Grundlage für eine dauerhafte Partnerschaft zwischen dem Ort Santa Agata del Goti und der Gemeinde Brechen werden. Das Erntedankfest, das ganz im Zeichen der europäischen Begegnung stand, brachte auch ein Wiedersehen mit den Freunden aus Brimont, Courcy und Enghien.

Auch der Bürgermeister der belgischen Stadt Enghien, Clement Crohain, der an der Spitze einer 20köpfigen nach Oberbrechen gekommen war, wie der Altbürgermeister von Brimont / Frankreich, Robert Laluc, und Vertreter aus Courcy geben ihrer Verbundenheit mit der Gemeinde und der Freundschaft mit den Bürgern Ausdruck.

Für die Ausstellung im Rahmen des Erntedankfestes in der Emstalhalle hatten die italienischen Bauernfamilien, die fast eine Woche lang im Goldenen Grund weilten, Erzeugnisse ihrer Heimat mitgebracht, darunter Wein Tabak, Obst, Süßigkeiten und Keramiksachen, die viele Aufmerksamkeiten fan-den. Reißenden Absatz fanden die von dem Landfrauenverein Brechen gefertigten Erntesträuße. Ebenfalls bewundert wurden Stickereien und Makramee – Arbeiten. „Branntweins-ticker“ und Dauborner Schnaps servierten die Dauborner Landfrauen, die in ihren Trachten auffielen

Typische Produkte aus den neun Ländern der Europäischen Gemeinschaft hatte die Frauengemeinschaft Oberbrechen ausgestellt, die auch Hausmacher Wurst, Schmalz- und Zwetschgenkrautbrote anbot. An einem Stand der Lebenshilfe Limburg konnten Korbwaren erworben werden. Die heimischen Bäcker zeigten im Kernstück der Ausstellung Kunstwerke aus Brotteig, die beim Publikum großen Anklang fan-den. Eine Tonbildschau über die Vielfalt des Bäckerhand-werks brachte den Beruf allen Außenstehenden näher. Die Bäcker hatten auch verschiedene Kuchen gestiftet, die von den Landfrauen zur Deckung der Festunkosten verkauft wurden.

Die neuesten Landmaschinen präsentierten indessen die Firmen Egenolf (Dehrn) und Tröster (Lindenholzhausen) auf dem Gelände vor der Halle.

Unterhalten wurden die Besucher des Erntedankfestes vom Musikzug und der Jugendgruppe des Turnvereins Niederbrechen, der Feuerwehrkapelle Oberbrechen, der Egerländer Volkstanzgruppe der Landjugend, dem Tabakanbauer und Musikanten Vincenzo Boniello aus Benvenuto mit Eigen-kompositionen auf dem Akkordeon und der Kapelle Hans Steiner, die abends zum Ausklang zum Tanz aufspielte.

© Inform Brechen, 25.10.1979

Über den guten Gaben darf der Geber nicht vergessen werden

1300 Menschen beim eindrucksvollen Erntedank – Gottesdienst in der Emstalhalle

 

Der Lebenshunger der Menschen sei mit Brot allein nicht zu stillen. Der Kampf um Leben und Überleben, die Jagd nach ständig neuen Erlebnissen verkehrten die guten Gaben Gottes in ihr Gegenteil und machten die Menschen noch ärmer. Das lebendige Brot Christus allein könne diesen Hunger stillen.

Diesen Gedanken stellte Pfarrer Weber (Hahnstätten) in den Mittelpunkt seiner Predigt zum Erntedankfest in der Emstalhalle vor mehr als 1.300 Menschen aus den Gemeinden des Goldenen Grundes.  Außer ihnen hatten sich in der Halle zum gemeinsamen Dank - Gottesdienst für die Ernte dieses Jahres auch Delegationen aus den französischen Partnergemeinden Brimont und Courcy, dem belgischen Enghien und eine Gruppe italienischer Landwirte aus der Provinz Benevento eingefunden.

Die Delegationen sind seit einigen Tagen hier zu Besuch, das Fest mitzufeiern, das im dritten Jahr seines Bestehens schon zu einer Tradition geworden ist und diesmal von den Landleuten guter Zusammenarbeit mit der Gemeinde Brechen, der Bäckerinnung Limburg, den Landmaschinen-händlern W. Egenolf & Söhne (Dehrn) und Tröster (Lindenholzhausen), den Landfrauenvereinen Brechen, Dauborn und Linter sowie den Pächtern der "Emstalhalle " mit sehr viel Engagement vorbereitet worden war.

In dem eindrucksvollen und zum Nachdenken anregenden Gottesdienst führte Pfarrer Weber weiter aus, Jesus bietet  mehr als die Befriedigung materieller Bedürfnisse. Es sei  ein Grundirrtum zu denken, das Dasein sei bereits Leben,  wenn es genug Brote gebe, Dabei bestehe die Gefahr, über die guten Gaben den Geber zu vergessen und die Welt  durch maß-lose Genusssucht in Selbstmord zu treiben.  Die Weit werde heil - los, weil sich der Mensch zum Maß aller Dinge mache.

Jesus das Brot des Lebens, sei das Brot des ewigen Lebens, ohne dabei auf das Jenseits zu vertrösten.  Das ewige Leben beginne vielmehr hier und jetzt. Das Zusammenleben der Menschen in Freundschaft beinhalte etwas von diesem ewigen Leben .

In drei Sprachen dankten die Landwirte während des Gottes-dienstes, der von Dekan Schmidt (Oberbrechen), Pfarrer Drechsler (Niederbrechen), Pfarrer Reich (Werschau), Pfarrer Weber (Hahnstätten) und dem italienischen Geistlichen Don Vito (Limburg) zelebriert wurde, für die Ernte dieses Jahres. Die musikalische Gestaltung hatten der Kirchenchor Werschau und der Jugendmusikzug des Turnvereins Niederbrechen übernommen.

Am Ende der Messfeier brachte Kreislandwirt Josef Röhrig (Lindenholzhausen) die Grüße des landwirtschaftlichen Berufsstandes zum Ausdruck und leitete damit über zum geselligen Teil.

Beim Frühschoppen fanden sich Deutsche, Franzosen, Italiener und Belgier zum gemeinsamen Gespräch.  Die Land-frauen boten selbstgemachte Erntesträuße feil, die Bäcker servierten zu Bier, Wein und Dauborner Schnaps Kostproben ihres Brotes. Vor der Halle brodelte in der Gulaschkanone der Freiwilligen Feuerwehr Limburg ein kräftiger Erbseneintopf, der bald aufgegessen war.  Tafelmusik dazu bot der Musikzug des Turnvereins Niederbrechen.

Die Frauen aus Benevento fielen in ihren bunten Trachten ins Auge. Sie warben für die Erzeugnisse ihrer Heimat, die sie in eine Ausstellung vorstellten.  Die 20köpfge Gruppe aus Benevento weilte seit einigen Tagen im Goldenen Grund.  In der Dauborner Turnhalle hatten sie dieser Tage ihre Gastgeber – sie wohnten bei hiesigen Bauernfamilien - mit einem typischen Gericht ihrer italienischen Heimat, mit Wein und einem selbstgemachten Kräuterlikör bewirtet .

Bürgermeister Kramm hatte die Italiener im Namen der Gemeinde Brechen und Hünfelden begrüßt. Er gab seiner Freude über deren Teilnahme am Erntedankfest in Oberbrechen Ausdruck. Der Besuch dokumentierte das Zusammen-wachsen der Europäischen Gemeinschaft.  Wenn Menschen sich wie hier Freundschaft zusammen ändern, gebe es trotz unterschiedlicher Sprachen keine Verständigungsschwierigkeiten, erklärte ein italienischer Sprecher.  Wenn alle gemeinsam daran arbeiten, müsse das Haus Europa gelingen .

Die Italiener, zumeist Bauern, informierten sich im Goldenen Grund über die hiesige Landwirtschaft. Neben zahlreichen bäuerlichen Betrieben besichtigten sie auch Obstplantagen und einen Schafzuchtbetrieb. Als Gäste des hessischen Landwirtschaftsministeriums verlebten sie einen Tag im Rheingau, wo sie Gelegenheit hatten, den Weinbau in Au-genschein zu nehmen.

© Inform Brechen, 25.10.,1979

zurück