Erntedankfest 1983

Zum 7. Mal laden die Ortsbauernverbände der Gemeinde Brechen und ihre Partner die Landbevölkerung aus nah und fern zum Erntedankfest am Sonntag, dem 2.10.1983, in die Emstalhalle der Gemeinde Brechen, Ortsteil Oberbrechen, recht herzlich ein. Unter dem Leitwort:

„Lebensraum und Ernährung“ Mensch und Natur

wird in diese im hiesigen Raum nicht mehr wegzudenkende Veranstaltung wieder einige Tausend Besucher anlocken.

Der Hauptteil des Erntedankfestes bildet der Gottesdienst um 10.00 Uhr in der Emstalhalle, der schon in jedem Jahr über 1.000 Gottesdienstteilnehmer zu verzeichnen hat.

In diesem Jahr wirken der Kirchenchor Elz sowie der Musikzug des TV-Niederbrechen im Gottesdienst mit.

Nach dem Gottesdienst findet wie alljährlich der Frühschoppen statt, der vom TV-Niederbrechen musikalisch umrahmt wird. Manche Besucher werden „sitzenbleiben“, um dann den vom Hallenwirt Peter Marx servierten Eintopf sich schmecken lassen.

Die menschlichen Begegnungen, das Gespräch, das „wieder – einmal – sich – finden“, ist an diesem Tage ein wichtiger Aspekt, dem die Veranstalter eine besondere Bedeutung beimessen.

Ab 14.30 Uhr beginnt das Nachmittagsprogramm, welches die Landfrauen Singgruppe Neesbach, die Gymnastikgruppe des TV-Niederbrechen und das Akkordeonorchester Weyer bei Kaffee und Kuchen gestalten.

Weiterhin werden von der Gruppe des Landfrauenverbandes Niederbrechen wieder Erntesträuße sowie Kuchen angeboten. Die Frauengemeinschaft bietet wieder ihr rustikales Brotbuffet und die Frauen aus Dauborn in Trachten den Dauborner Schnaps mit Schnapsbroten an.

Der Kartoffel wird besonders gedacht, in dem es neben In-formationen und Demonstrationen auch die Kartoffel selbst zu schmecken gilt, um die großen Qualitäts- und Geschmacksunterschiede festzustellen. Der diesjährige große Partner der Ortsbauernverbände Brechen und des Landfrauenverbandes Limburg als Veranstalter ist das Amt  für Land-wirtschaft und Landesentwicklung in Limburg.

Das Amt, welches in diesem Jahr auf ein 90jähriges Bestehen zurückblicken kann, stellt sich mit einem umfangreichen Programm dar.

Informationen, Beratungen und Demonstrationen auf den Gebieten: Berufsausbildung, Fachschule, Erwachsenenfort-bildung; Hauswirtschaft – Verbraucherangelegenheiten; Produktion – Vermarktung; Betriebswirtschaft; Agrarstruktur-verbesserungen – Siedlungs- und Förderungswesen; Planung – Landespflege – Dorfentwicklung; Vermessungsstelle – Planung und Durchführung der Flurbereinigung u.a.m. werden auf umfangreichem Ausstellungsgelände in der Halle gezeigt.

Da im nächsten Jahr der Kreisverband der Obst- und Garten-bauvereine Partner der Veranstalter sein wird, stellte sich der Ortsverein Oberbrechen bereits in diesem Jahr mit einem Stand von heimischen Erzeugnissen von Obst, Gemüse etc. vor, gewissermaßen als Hinweis und Überleitung zum nächstjährigen Leitthema.

Vor der Halle auf dem Schulgelände werden die Firmen Egenolf (Dehrn) und Tröster (Lindenholzhausen) Landmaschinen in neuester Ausführung ausstellen.

Immer und immer wieder kann man das Interesse nicht nur der Landwirte, sondern auch vieler Besucher an den ausgestellten landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten feststellen.

Nicht zuletzt ist das Ausstellungsgelände auch – wie in der Halle – Treffpunkt vieler sich sonst selten sehender Menschen aus dem landwirtschaftlichen Bereich.

Unter fachkundiger und menschlich freundlicher Beratung durch die Firmenvertreter haben die jährlich wiederkehren-den Ausstellungen einen besonderen Platz im Tagesablauf des Erntedankfestes.

Die Brauerei Busch, voran ihr Chef Herr Albrecht Busch, die – wie die vorgenannten Firmen – die Veranstaltungen auf verschiedenen Ebenen unterstützen, sei hier dankenswert genannt.

Mit dem Erntedankfest will sich neben dem Dank als erstes Ziel, auch die Landwirtschaft der übrigen Bevölkerung dar-stellen.

Sie will nicht zuletzt auch auf die besondere, derzeit auch schwierige Stellung ihres Berufsstandes in unserer Gesellschaft hinweisen.

Sie möchte nach wie vor „Partner“ sein für die Menschen, für die sie durch ihre Arbeit Speise und Trank liefert.

Wer mit der Ernte als Landwirt oder Kleingärtner zu tun hat, empfindet Zufriedenheit oder gar Freude ,wenn die Ernte eingebracht ist und ergiebig war. Auch ein Gefühl der Dank-barkeit wird ihn dabei erfüllen.

Im Allgemeinen scheint es uns jedoch weniger als früher bewusst, daß Dank angebracht ist.

Dank an wen und wofür ?

Der Erntedanktag 1983 soll die Menschen wieder darauf hinweisen, daß wir in erster Linie den Dank an Gott für seine Güte erweisen wollen, daß es uns auch in diesem Jahr  wie-der in genügendem Maße Speise und Trank hat geschenkt.

Die Ortsbauernverbände Brechen, der Landfrauenverband Limburg und alle anderen Partner an diesem Tag laden die Bevölkerung des Kreises Limburg – Weilburg, aber auch jene darüber hinaus zu dem Erntedankfest am Sonntag, dem 2.10.1983, recht herzlich ein.

© Inform Brechen, 29.09.1983

Erntedankfest 1983

Wie in den vergangenen Jahren war das 7. Erntedankfest der Gemeinde Brechen – Ortsbauernverbände etc. als Veranstalter – ein allseits gelungener Tag. Tief beeindruckt von der Messe, der wieder über 1000 Gläubige beiwohnten, haben die Menschen wieder neuen Mut und Kraft mit in den Alltag genommen. Viele menschliche Begegnungen fanden statt; Dir Darbietung erfreuten die wieder auf mindestens 3000 geschätzten Besucher sehr, ebenso wie die interessanten Ausstellungen. Auch der Film über den Pfingstritt zur Berger Kirche sahen sich einige hundert Personen in drei Vorführungen an. Besucher aus nah und fern, hin zum Westerwald, bis zu Weilburg, in den Taunus und die Aar, weilten an diesem Tage in der Emstalhalle. Näheres werden wir in der nächsten Ausgabe von „Inform“ mit einer großen Bild – Reportage berichten. Besonders erfreulich auch die vielen Be-sucher aus allen drei Ortsteilen unserer Gemeinde, die sich auf vielen Ebenen wieder einmal einfanden und – sich wie-der näher kamen. Ist dies nicht auch des Dankes an Gott wert ?

fragt der Chronist

© Inform Brechen, 5.10.1983

Nachbetrachtung zum diesjährigen Erntedankfest

Das zum 8. Male durchgeführte Erntedankfest liegt nun rd. 1 Monat hinter uns.

Es lohnt sich, eine Nachbetrachtung und – ist auch notwendig. Zunächst gilt der Dank der „Brecher Landwirte“ allen, die zum erneuten Gelingen dieser inzwischen festen Veranstaltung beigetragen haben.

Es war wieder ein gelungenes Fest und der Partner vom Obst- und Gartenbau hat sich neben den ständig Mitwirken-den bestens präsentiert.

Wenn auch der Gottesdienst wohl über tausend Besucher wieder registrierte, so waren es weniger als sonst, weil in Niederbrechen zur gleichen Zeit Gottesdienst und der Kirchenchor von Oberbrechen sich auf einem Wettstreit befand.

Man sollte doch versuchen, die inzwischen gewachsene Gemeinde nicht nach und nach abbröckeln lassen, gerade auch während des Gottesdienstes für die Gesamtgemeinde und die vielen Gäste aus nah und fern.

Immer und immer wieder hat sich an diesem Tage gezeigt, daß so viele menschliche Begegnungen und das Geschehen in der Messe mit der jeweiligen Festpredigt stattfinden und dem Besucher für die nächste Zeit viel Inhaltsvolles mit auf den Weg geben.

Man kann gegen ein solches Fest sein, muss aber auch objektiver Weise anerkennen, daß es inzwischen zu vielen Menschen, dass es zu unserer Gemeinde gehört. Das „Feste - feiern“ in dieser Form gehört zu unserem christlichen Alltag.

Wie haben sich die Landfrauen von Niederbrechen, Linter, Neesbach, Dauborn, die Frauengemeinschaft Oberbrechen etc. doch zu einem festen Bestandteil dieser Veranstaltung etabliert.

Wie haben die Landwirte mit ihren Familien schon jedes Jahr die Grundlage für die erfolgreiche Veranstaltung gelegt, mit ihrer Arbeit schon teilweise lange vorher. Die Erntesträuße der Niederbrecher Landwirtsfrauen finden doch immer und jedes Jahr ihre Abnehmer, nie sind es genug, die sich bei Gesang, beim Erzählen und Schmaus im Hofe bei „Wünschmanns“ binden.

Der Chronist überbrachte auch einige Sträuße den Frauen, der an diesem Tage in Niederbrechen weilenden Feuerwehr-leute aus Enghien. Sie hatten ihre daran und – teilten sie so auf, daß jeder ein Sträußchen mit nach Hause nehmen konnte, gewissermaßen als ein Gruß von hier.

Warum man diese Delegation nicht auch zu dem Gottes-dienst oder überhaupt in die Halle gebracht hat, ist dem Chronisten nicht ganz verständlich. Sicherlich wären sie – allein im Gottesdienst – mit einem beeindruckenden Erlebnis nach Hause gefahren.

Die Predigt von Pfarrer Gölzenleuchter aus Staffel war ebenfalls sehr beindruckend und hat viele Besucher zum Nach-denken veranlasst.

Die Musik der Feuerwehrkapelle Niederbrechen während des Gottesdienstes und zum Frühschoppen, der Gesang des Kirchenchores aus Werschau, der so gut schmeckende Eintopf von Peter Marx, die mit viel Freude und Anerkennung aufgenommene Musik des Alleinunterhalters – des Jugendlichen Schickel aus Niederselters – garantierten für die richtige Einstimmung zum Verweilen und Sprechen.

Der Nachmittag brachte viele Besucher, die sich bei den Landfrauenständen und an den kunstvoll und ganz herrlich hergerichteten Ständen der Obst- und Gartenbauvereine des Kreises Limburg – Weilburg sehr lange aufhielten und viele Anregungen holten. Der Kuchen war schnell alle, und die Landfrauen waren mit ihren Erzeugnissen sowie den rustikalen Speisen sehr begehrt. Natürlich der Dauborner Schnaps auch wieder.

Daß die Gemeinde von den Landwirten einen nicht unerheblichen Betrag (über 300.— DM) als Saalgebühr fordert, ist nicht nur dem Chronisten unverständlich. Letztlich weist die-se Veranstaltung in großem Maße auf das Geschehen der Gemeinde hin und wirbt für sie. Eigentlich sollte sie der Veranstalter mit sein.

so, ein Chronist muss gute und schlechte Dinge festhalten und hofft, daß aus einer Kritik manches nachfolgend anders gemacht wird.

Jedenfalls sollte diese Veranstaltung ihren Stellenwert in unserem Gemeindeleben erhalten und – fortgesetzt werden.

Vielleicht könnte bei der 10. Veranstaltung auch Bischof Kamphaus zu einer Predigt gewonnen werden.

Nochmals allen ein Dank auch von dem Chronisten.

© Inform Brechen, 08.11.1983

 

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