Erntedankfest 1984

Nachbetrachtung zum diesjährigen Erntedankfest

Das zum 8. Male durchgeführte Erntedankfest liegt nun rd. 1 Monat hinter uns.

Es lohnt sich, eine Nachbetrachtung und – ist auch notwendig. Zunächst gilt der Dank der „Brecher Landwirte“ allen, die zum erneuten Gelingen dieser inzwischen festen Veranstaltung beigetragen haben.

Es war wieder ein gelungenes Fest und der Partner vom Obst- und Gartenbau hat sich neben den ständig Mitwirken-den bestens präsentiert.

Wenn auch der Gottesdienst wohl über tausend Besucher wieder registrierte, so waren es weniger als sonst, weil in Niederbrechen zur gleichen Zeit Gottesdienst und der Kirchenchor von Oberbrechen sich auf einem Wettstreit befand.

Man sollte doch versuchen, die inzwischen gewachsene Gemeinde nicht nach und nach abbröckeln lassen, gerade auch während des Gottesdienstes für die Gesamtgemeinde und die vielen Gäste aus nah und fern.

Immer und immer wieder hat sich an diesem Tage gezeigt, daß so viele menschliche Begegnungen und das Geschehen in der Messe mit der jeweiligen Festpredigt stattfinden und dem Besucher für die nächste Zeit viel Inhaltsvolles mit auf den Weg geben.

Man kann gegen ein solches Fest sein, muss aber auch objektiver Weise anerkennen, daß es inzwischen zu vielen Menschen, dass es zu unserer Gemeinde gehört. Das „Feste - feiern“ in dieser Form gehört zu unserem christlichen Alltag.

Wie haben sich die Landfrauen von Niederbrechen, Linter, Neesbach, Dauborn, die Frauengemeinschaft Oberbrechen etc. doch zu einem festen Bestandteil dieser Veranstaltung etabliert.

Wie haben die Landwirte mit ihren Familien schon jedes Jahr die Grundlage für die erfolgreiche Veranstaltung gelegt, mit ihrer Arbeit schon teilweise lange vorher. Die Erntesträuße der Niederbrecher Landwirtsfrauen finden doch immer und jedes Jahr ihre Abnehmer, nie sind es genug, die sich bei Gesang, beim Erzählen und Schmaus im Hofe bei „Wünschmanns“ binden.

Der Chronist überbrachte auch einige Sträuße den Frauen, der an diesem Tage in Niederbrechen weilenden Feuerwehr-leute aus Enghien. Sie hatten ihre daran und – teilten sie so auf, daß jeder ein Sträußchen mit nach Hause nehmen konnte, gewissermaßen als ein Gruß von hier.

Warum man diese Delegation nicht auch zu dem Gottesdienst oder überhaupt in die Halle gebracht hat, ist dem Chronisten nicht ganz verständlich. Sicherlich wären sie – allein im Gottesdienst – mit einem beeindruckenden Erlebnis nach Hause gefahren.

Die Predigt von Pfarrer Gölzenleuchter aus Staffel war eben-falls sehr beindruckend und hat viele Besucher zum Nachdenken veranlasst.

 

Die Musik der Feuerwehrkapelle Niederbrechen während des Gottesdienstes und zum Frühschoppen, der Gesang des Kirchenchores aus Werschau, der so gut schmeckende Eintopf von Peter Marx, die mit viel Freude und Anerkennung aufgenommene Musik des Alleinunterhalters – des Jugendliche Schickel aus Niederselters – garantierten für die richtige Einstimmung zum Verweilen und Sprechen.

Der Nachmittag brachte viele Besucher, die sich bei den Landfrauenständen und an den kunstvoll und ganz herrlich hergerichteten Ständen der Obst- und Gartenbauvereine des Kreises Limburg – Weilburg sehr lange aufhielten und viele Anregungen holten. Der Kuchen war schnell alle, und die Landfrauen waren mit ihren Erzeugnissen sowie den rustikalen Speisen sehr begehrt. Natürlich der Dauborner Schnaps auch wieder.

Daß die Gemeinde von den Landwirten einen nicht unerheblichen Betrag (Über 300.— DM) als Saalgebühr fordert, ist nicht nur dem Chronisten unverständlich. Letztlich weist die-se Veranstaltung in großem Maße auf das Geschehen der Gemeinde hin und wirbt für sie. Eigentlich sollte sie der Veranstalter mit sein.

so, ein Chronist muss gute und schlechte Dinge festhalten und hofft, daß aus einer Kritik manches nachfolgend anders gemacht wird.

Jedenfalls sollte diese Veranstaltung ihren Stellenwert in unserem Gemeindeleben erhalten und – fortgesetzt werden.

Vielleicht könnte bei der 10. Veranstaltung auch Bischof Kamphaus zu einer Predigt gewonnen werden.

Nochmals allen ein Dank auch von dem Chronisten.

© Inform Brechen, 08.11.1983

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