Sein 40jähriges Bestehen feierte der Musikverein Oberbrechen am 26.9.1987 mit einem festlichen Konzert in der Emstalhalle Oberbrechen.
Mitgestaltet wurde das Konzert, das der gastgebende Verein unter der Leitung von Hartwig Preußer mit der „Waldmeister-Ouvertüre“ von Johann Strauß eröffnete, vom MGV „Frohsinn“, der Feuerwehrkapelle und dem Mandolinenorchester Niederbrechen sowie dem MGV „Eintracht“, dem Kirchenchor „Cäcilia“ und der Feuerwehrkapelle Oberbrechen. Unter den Zuhörern konnte der Vorsitzende des Musikverein, Werner Roth, der die Gäste willkommen hieß, auch Bürgermeister Bernhard Königstein, den Vorsitzenden der Gemeindevertretung, Josef Wünschmann, und Dekan Alfons Schmidt begrüßen.
Den Gedanken „Musik ist die schönste, wahrste und beste Äußerung des Menschen, die Freude auszudrücken, daß er ist“ stellte Heribert Menne über seine Festrede zum 40jährigen Bestehen des Musikvereins.
Als eine kulturell zukunftsweisende Tat bezeichnete Menne die Gründung des Musikvereins in der schweren Nachkriegszeit. Die Männer, die es sich laut Vereinsstatuten zum Ziel gesetzt hätten, Unterhaltungsmusik zu pflegen und Konzerte zu veranstalten, hätten einfach Musik machen und mit der Musik sich selbst und anderen Freude bereiten wollen. Nach dem ersten öffentlichen Konzert an Ostern 1948 habe der Musikverein im Laufe der Jahre zu Tanz und Unterhaltung aufgespielt, Konzerte veranstaltet und bei Messen, Jubiläen, Weihnachtsmusik mitgewirkt und bei vielen anderen Gelegenheiten für einen ansprechenden musikalischen Rahmen gesorgt.
Zu dem anfangs reinen Streichorchester hätten sich, so Menne, nach und nach auch Bläser hinzugesellt. Heute, im 40. Jahr seines Bestehens, präsentiere sich das Orchester in einer fast perfekten Besetzung.
Als besondere Ereignisse der Vereinsgeschichte hob Menne die Feier des 10jährigen Bestehens mit einem dreitägigen Musikwettbewerb und das Konzert im September 1976, das von Gustav Stern aus Seattle/USA dirigiert wurde, hervor.
Besonderen Dank zollte der Festredner dem langjährigen Dirigenten Ludwig Schneider, der das Orchester 34 Jahre lang kostenlos und einzig aus Freude an der Musik geleitet hat.
Ebenso dankte Menne Klaus Dasbach und Werner Roth, die den Musikverein zwischenzeitlich leiteten und dem jetzigen Dirigenten Hartwig Preußer. Als Wunsch für die Zukunft gab er dem Musikverein mit auf den Weg, mit wachem Ohr sich die Lust der Jugend zur Musik zunutze zu machen, damit der Verein jung bleibe.
Bürgermeister Königstein überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde zum 40-jährigen Bestehen des Musikvereins. Für eine ländliche Gemeinde wie Oberbrechen sei es etwas Außergewöhnliches und Besonderes, einen Klangkörper in der Zusammensetzung des Musikvereins zu haben, bemerkte er.
Der Mut der Gründer sei zu bewundern, die in der schweren Zeit nach dem Krieg den Musikverein gründeten. In einem Dorf sei es etwas Ungewöhnliches gewesen, mit einem Streichorchester eine Musik zu spielen und darzubieten, zu der zumindest in der damaligen Zeit die Dorfbevölkerung wenig Bezug gehabt habe. Der Mut der Gründer habe sich, wie sich heute zeige, gelohnt.
Der Musikverein sei, so der Bürgermeister, Teil des vielfältigen kulturellen Lebens der Gemeinde, das von fünf Orchestern und sieben Chören geprägt und gestaltet werde. Durch die Mitwirkung bei kulturellen und kirchlichen Veranstaltungen, bei Dorffesten und Feierlichkeiten stelle sich der Musikverein immer wieder in Dienst der Allgemeinheit.
Zusammen mit dem Vorsitzenden zeichnete Bürgermeister Königstein die Gründungsmitglieder Ludwig Schneider, Werner Roth, Karl Jung und Paul Pabst aus.
Ebenfalls geehrt wurden Alfred Bach, Willi Bender, Erich Frink, Theo Hasenstab, Jürgen Hegemann, Ingrid Holthues, Georg Mitschke, Reinhold Oster, Ernst Schöttner, Hans Schumacher, Hans Steiner und Horst Weis, die dem Musikverein seit nunmehr 25 Jahren angehören,
(Quelle: Inform. Informationsblatt für die Gemeinde Brechen, 15.10.1987, S. 7)