Erntedankfest 1987

Unter dem Motto »Zucker, ein Produkt der Natur« wird das diesjährige Erntedankfest m Brechen am Sonntag, 4. Oktober, m der Emstalhalle in Oberbrechen gefeiert. Mit dem Erntedankfest wollen die Landwirte der gesamten Bevölkerung die Bedeutung Landwirtschaft hinweisen und um Verständnis für den Bauernstand werben. Wie alljährlich werden zu dem Fest wieder mehrere tausend Besucher aus dem Goldenen Grund, von Lahn, Taunus und Westerwald erwartet. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen steht der Festgottesdienst um 10:00 Uhr, den Dekan Schmidt, Oberbrechen zelebriert. Die Predigt hält Domkapitular Dr. Meurer. Der Kirchenchor St. Georg, Werschau, und die Feuerwehrkapelle Niederbrechen haben die musikalische Gestaltung der Messfeier übernommen. Partner der Landwirte bei der Ausrichtung des Erntedankfestes ist in diesem Jahr die Süddeutsche Zucker AG (Südzucker). Sie wird in einer Ausstellung über die Zuckergewinnung informieren. Zu sehen ist u. a, der Anbau der Zuckerrüben vom Samen über verschiedene Wachstumsphasen bis hin zu geernteter Rübe. Gezeigt wird, wie aus der Rübe Zucker gewonnen wird und schließlich das fertige Produkt.

Ebenso auch die bei der Zuckergewinnung anfallenden Nebenprodukte. Auch über die Bedeutung des Zuckers in der Ernährung und seine Verwendung im Haushalt wird informiert. Fachkräfte der Südzucker stehen Interessierten dabei Rede und Antwort. Den Tag über werden in einem Nebenraum der Emstalhalle im Wechsel zwei Tonbildschauen gezeigt, die die Herstellung sowie die Verwendung des Zuckers im Haushalt und in der Ernährung zum Inhalt haben. Auch eine Maschine zur Herstellung von Zuckerwatte ist in Betrieb.

Die Landfrauen aus Brechen stellen wiederum Arbeiten aus Glas und Seidenmalerei vor und bieten, wie alljährlich, Ährensträuße und Gestecke.

Die Oberbrechener Frauengemeinschaft hat ein rustikales Büfett vorbereitet und der Obst- und Gartenbauverein Oberbrechen hat den Schmuck der Bühne übernommen. Die Dauborner Landfrauen werden wieder ihre »Dauborner« anbieten.

Auf dem Freigelände zeigen die Firmen Wilhelm Egenolf & Söhne, Dehrn, und Tröster KG, Lindenholzhausen, die neuesten Landmaschinen und Geräte zur Feld- und Gartenbearbeitung. Dem Motto der Ausstellung entsprechend insbesondere auch Geräte zum Zuckerrübenanbau. Auch für Unterhaltung und Verpflegung ist gesorgt. Die Feuerwehrkapelle Niederbrechen spielt nach dem Gottesdienst zum Frühschoppen auf. und der Hallenwirt hat wieder ein Eintopfessen vorbereitet. Zur Kaffeestunde am Nachmittag bieten die Landfrauen Kaffee und Kuchen an. Die Feuerwehrkapelle sorgt für Unterhaltung und die Dauborner Landfrauen werden Tänze vorführen.

© Inform Brechen, 01.10.1987

Landwirte feiern zum elften Mal Erntedank

Mit einem feierlichen Hochamt feierten die Landwirte unserer Gemeinde in diesem Jahr zum elften Mal Erntedank in der Emstalhalle in Oberbrechen zusammen mit der übrigen Bevölkerung aus nah und fern.

Der morgendliche Gottesdienst ist Mittelpunkt des Erntedankfestes. Aus dem ganzen Goldenen Grund, von Westerwald, Lahn und Taunus waren die Menschen gekommen, um gemeinsam Gott für die Ernte dieses Jahres zu danken. Die Emstalhalle war bis auf den letzten Platz besetzt, als die Feuerwehrkapelle Niederbrechen Händels »Feierlichen Einzug« spielte und Messdiener, Geistliche und Vertreter der Landjugend zu dem feierlichen Dankhochamt einzogen.

Der Vorsitzende der Ortsbauernverbände, Josef Wünschmann, führte in seiner Begrüßung aus, daß es Sinn des Erntedankfestes sei, neben dem Dank an den Schöpfer der Bevölkerung die Bedeutung des Berufsstandes der Landwirte vor Augen zu führen und auf die Probleme der Landwirtschaft hinzuweisen und um Verständnis für den Bauernstand zu werben.

Mit dem Thema des elften Erntedankfestes in Oberbrechen »Zucker – ein Produkt der Natur« solle ein Arbeitsbereich der heimischen Landwirtschaft vorgestellt und auf die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit den Verbundunternehmen hingewiesen werden.

Dekan Alfons Schmidt, der den Gottesdienst zusammen mit Domkapitular Dr. Meurer, Pfarrer i. R. Franz Fischbach und Vikar Landig, dem Beauftragten der ev. Kirche für das Land, zelebrierte, sagte, zwar brauche sich hierzulande keiner um das tägliche Brot zu sorgen, doch müssten die Menschen sensibler werden für ihre Verantwortung für die, die nicht das Lebensnotwendige besitzen und auch für die Verantwortung der ganzen Schöpfung gegenüber.

Herr Dr. Meurer bezog sich in seiner eindrucksvollen und mit Humor gewürzten Predigt auf die Mahnung der Lesung, über dem Reichtum im gelobten Land den Herrn nicht zu vergessen, der Du zu den Menschen gesagt habe, sowie auf das Evangelium mit dem Gleichnis vom Sämann. Er warnte davor, im Überfluss hochmütig zu werden.

denn dieser werde nicht aus eigener Vollkommenheit erreicht. Vielmehr sei es Gott, der die Kraft gebe, Güter zu erwerben und der einmal die Ernte des menschlichen Lebens sehen wollte. »Lasst das Wort Gottes in Euch wachsen. Der Herr will, daß es wächst. An ihm fehlt es dabei nicht, auf ihn kommt es mit an«, gab Herr Dt. Meurer seinen Zuhörern als Ermunterung und Aufforderung zugleich mit auf den Weg.

Mitgestaltet wurde der Erntedankgottesdienst vom Kirchenchor  »St. Georg« Werschau unter der Leitung von Kurt Fortenbacher und der Feuerwehrkapelle Niederbrechen mit ihrem Dirigenten Horst Smolinski. Die Grüße der beiden Bauernverbände und des Kreislandwirtes Armin Müller brachte der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes, Georg Wüst, zum Ausdruck.

Er dankte allen, wie zuvor schon Josef Wünschmann, die in irgendeiner Weise zum Gelingen des Erntedankfestes beigetragen hatten.                                       

Lob gab es auch für den Obst- und Gartenbauverein Oberbrechen, der die Bühne mit Garten- und Feldfrüchten geschmückt hatte.  Wie in den vergangenen Jahren boten die Landfrauen aus Brechen Ährensträuße und Gestecke an und stellten Arbeiten in Glas- und Seidenmalerei aus. Ebenfalls wieder anwesend war die Frauengemeinschaft Oberbrechen mit einem rustikalen Büffel und die Dauborner Landfrauen, die »Dauborner« anboten und am Nachmittag Tänze in ihren alten Trachten vorführten,  

Auf dem Freigelände waren die neuesten Landmaschinen- und Geräte zu sehen.

Partner der Landwirte beim elften Erntedankfest war die Südzucker AG, die über die Zuckergewinnung ausführlich informierte.

© Inform Brechen, 15. Oktober 1987

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