Große Gemäldeausstellung mit Werken lebender und verstorbener Malerinnen und Maler aus Brechen

In Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Pastoraler Raum Brechen-Hünfelden veranstaltet das Gemeindearchiv Brechen am Samstag, dem 19. Oktober und Sonntag, dem 20. Oktober 2013 im Pfarrer-Herlth-Haus in Niederbrechen eine große Gemäldeausstellung mit Werken lebender und verstorbener Malerinnen und Maler aus Brechen.

Die Vernissage findet am Samstag, 19. Oktober 2013 um 15:00 Uhr im Pfarrer-Herlth-Haus statt. André Kramm, Architekt, Kunstkenner und Vorsitzender des Förderkreises Bildende Kunst Limburg e.V., in Niederbrechen geboren, wird in einem kleinen Eröffnungsvortrag Anmerkungen zur Malerei, zur Ausstellung und den ausgestellten Bildern machen. Auch die Musik wird in Form von kurzen Impressionen nicht zu kurz kommen und so für einen harmonischen Dreiklang von Malerei, Wort und Musik sorgen.

Die Gemäldeausstellung präsentiert interessante und eindrucksvolle Gemälde, Zeichnungen und Skizzen von 45 Künstler/innen (!), die in den drei Ortsteilen der Gemeinde leben, gelebt haben, hier geboren wurden oder eine sehr enge Beziehung zu unserer Gemeinde haben. Sie zeigt nicht nur Gemälde der verschiedenen Kunstrichtungen und mit unterschiedlichen Maltechniken, sondern zeigt auch eine ungemeine Motivvielfalt auf, wobei die Sehenswürdigkeiten und Schönheiten unserer Heimat den Künstlern immer wieder reizvolle und dankbare Vorlagen gaben.

Liste der ausstellenden Malerinnen und Maler
Gertrud ArnoldAnne Mattil
Adam ArtenMichael Mentges
Josef BachKarl Müller
Georg BachHorst Nawrocki
Theo BachEleonore Ost
Svenja BlumAlbert Otto
August CronKarl Reifert
Valentin DiefenbachHerbert Roth
Adam EhrlichJosef Rudloff
Artur EufingerJosef Saal
Josef FachingerMichael Saal
Roswitha FinsterRita Schneider
Reinhard FreitagMeike Schönbach
Klaus FriedrichRalf Schönbach
Axel GeisHelmut Sittner
Heinrich GeisPeter Paul Stillger
Josef GeisUlrike Theobald
Johann HenkeHermann Trabusch
Adam JungWillibald Trost
Gerhard KasteleinerElfi Wagner
Wolfgang KesslerGabriele Wagner
Albert KopetzkyHorst Welters
Egon KrammHelmut Zeyen
Beate LöwWilly Zeyen

Die Ausstellung bildet gleichzeitig den Abschluss einer Veranstaltungsreihe des Gemeindearchivs anlässlich der Verleihung der Stadtrechte an Niederbrechen vor 650 Jahren. Auch wenn Brechen heute keine Stadtrechte mehr besitzt, wird der Ort von einem großen kulturellen Angebot geprägt, das durchaus städtischen Charakter hat. Dieses breite Kultur- und Kunstangebot hat immer auch die Malerei mit eingeschlossen - ohne dass diese im Blickpunkt einer breiteren Öffentlichkeit gestanden hat. Viele Maler/innen wirkten und wirken eher im Verborgenen. Es hat zwar immer wieder mal Ausstellungen einzelner Künstler oder zu einzelnen Motiven gegeben, aber bisher noch keine umfassende Ausstellung, die das breite Spektrum der Malkunst verstorbener und lebender Maler/innen aus der Gemeinde aufzeigt.

Öffnungszeiten der Ausstellung: Samstag, 19. Oktober: 15:00 bis 18:00 Uhr. Sonntag, 20. Oktober 2013 von 10:00 bis 18:00 Uhr.

(Quelle: Pressemitteilung Archivkreis Brechen 13.10.2013)

Musischer Dreiklang im Pfarrer-Herlth-Haus: Gelungene Gemäldeausstellung des Gemeindearchivs Brechen

Marie Blaum, Annika Damm und Kira Kasteleiner bildeten mit kurzweiligen Klarinetten‐Stücken den musikalischen Einstieg in ein besonderes Kunst‐Wochenende in Niederbrechen. Im Dreiklang von Musik, Lyrik und Bildern begrüßte Gregor Beinrucker als Vertreter des Gemeindearchivs Brechen und des Bildungsausschuss Pastoraler Raum Brechen‐Hünfelden die zahlreichen Künstler/innen und Gaste im Jakob‐Herlth‐Haus in Niederbrechen.

„Farben will ich, nicht Schwarzweiß“ – mit diesem Gedicht der Autorin Kristane Allert‐Wybranietz nahm Gregor Beinrucker die Besucher gedanklich an der Hand. Er gab einen kurzen Rückblick über eine lange und faszinieren-de Recherchearbeit, die in den drei Ortsteilen der Gemeinde und darüber hinaus zu wahren Schätzen geführt habe. In Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Pastoraler Raum Brechen‐Hünfelden wurde die Gemäldeausstellung vom Gemeindearchiv Brechen veranstaltet. Es ist die bislang größte Ausstellung mit Werken lebender und verstorbener Malerinnen und Maler aus Brechen gewesen. Haben bislang wenige der Künstler den Weg in die Öffentlichkeit gefunden, wurden in dieser Ausstellung 170 Werke von 48 Ausstellern vorgestellt – ein unglaublicher Reichtum, der in der Gemeinde und darüber hinaus beherbergt wird und in dieser Konzentration erstmalig zu sehen war. Lebendige Archivarbeit, das war es, die es hier zu erleben galt – Vergangenheit und Gegenwart zum Anschauen und Erleben.

Ein besonderer Dank ging daher auch an alle, die am Gelingen beteiligt waren. Über 60 Künstler/innen konnten in Brechen identifiziert werden, so dass nicht selten ein Familienname mehrmals vorkam, da mehrere in der Familie der Muse gefolgt sind. Für viele Besucher war es interessant zu sehen, unter welchen Aspekten und Sichtweisen die eigene Heimat im Bild dargestellt wurde. Verschiedene Maltechniken, verwendete Materialien und Stilrichtungen zeigten eine große Vielfalt wie die Heimat wiedergegeben wurde – über die Jahrzehnte auch ein regionaler Spiegel der Malereigeschichte.

Das Gemeindearchiv bot diese Ausstellung im Rahmen des 650‐Jahre‐Stadtrechtsverleihungs‐Reigens, welches in diesem Jahr mit verschiedenen Veranstaltungen durch das Jahr führt. Zwar ist Brechen heute keine Stadt mehr, doch mit diesem reichhaltigen kulturellen Angebot in der Gemeinde hat Brechen dennoch einen „städtischen Flair“. Mit dieser kulturellen Welt kann etwas gegen die kulturelle Grauzone gesetzt werden. „Wir leben hier farbige Welt und haben unsere Farben!“ so Gregor Beinrucker weiter.

Bürgermeister Werner Schlenz bedankte sich für das große Engagement, welches zu dieser Ausstellung geführt habe. Künstler arbeiten eher für sich, umso wichtiger ist es, die Werke zugänglich zu machen – zumal hierdurch ein großer Zeitraum erfasst wurde – gemeindliche Geschichte. Landrat Manfred Michel brachte es auf den Punkt „In Brechen ist die Muße zuhause“, denn als Architekt ist er der Kunst zugetan. Er zeigte sich begeistert von den gezeigten Werken.

Andre Kramm, Architekt, Kunstkenner und Vorsitzender des Förderkreises Bildende Kunst Limburg e.V., führte in seinem Eröffnungsvortrag aus: „Bilder als Beleg der Vergangenheit von Gebäuden und Landschaft haben den Weg von Dachboden und Wohnzimmern den Weg in die Ausstellung gefunden – eine Anregung, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen.“ Kunst ist dem Geschmack und Zeitgeist unterlegen – eine Beurteilung, ob Kunst gut oder weniger gut sei, sei daher zweitrangig, so Kramm weiter. Wichtig ist, dass man offen bleibe für Kunst – auch für die, die man nicht auf den ersten Blick als solche schön fände. Weiter ging er als geborener Niederbrecher auf die Vor-stellung ein, wie beschwerlich Malen für die Menschen damals gewesen sein dürfte. Hier verwies er u.a. auf das Bild „Versehgang“ von Adam Jung, das den Titel „'Jungs Molisch'. Adam Jung ‐Leben und Werk des Niederbrechener Malers und Fotografen (1874 ‐ 1950)“ ziert und in der Schriftenreihe des Archivkreises erschienen ist (zum Preis von 3, ‐€ bei der Gemeinde erhältlich). Das Einfangen von Stimmungen, Farben und Blicken, die vielen Brecher Bürgern vertraut sein dürften, führte Andre Kramm weiter aus und lud die Besucher ein, mit offenen Augen durch die Ausstellung zu gehen. Ein Künstler beobachtet genau und teilt diese Beobachtung noch viel genauer mit – besonders am Beispiel vom „Kister Peter“, der in realistischer, fast fotorealistischer Weise gemalt hat, wurde dies deutlich.

In einem abschließenden Resümee sind die Veranstalter wie auch die ausstellenden Malerinnen und Maler mit der Resonanz der Gemäldeausstellung sehr zufrieden - an beiden Tagen fanden fast 500 Besucherinnen und Besucher den Weg ins Pfarrer-Herlth-Haus und waren von den ausgestellten Gemälden begeistert. Dass es in Brechen so viele Malerinnen und Maler gab oder gibt, damit hatte keiner von ihnen gerechnet und die Vielfalt an Motiven und Maltechniken und die hohe Qualität der ausgestellten Objekte überzeugten. Viele Gespräche über Gemälde und Maler kamen zustande und damit wurde das Pfarrer-Herlth-Haus einmal mehr seiner Rolle als Kommunikationszentrum gerecht und das Gemeindearchiv konnte einmal mehr Forum zwischen Vergangenheit und Gegenwart sein. - Peter Ehrlich

(Quelle: BrachinaImagePress.de 24.10.2013)

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