Karl Bernhardt

Er wurde am 13.09.1896 in Frankfurt am Main geboren. Im ersten Weltkrieg war Karl Bernhardt drei Jahre lang im Kriegsdienst eingesetzt. Die Erlebnisse dort haben ihn sehr geprägt. Insbesondere in den Schützengräben von Verdun hatte er das Beten, die treue Pflichterfüllung sowie Hilfsbereitschaft und Kameradschaft gelernt. Mit 26 Jahren wurde er am 17.03.1923 im Dom zu Limburg zum Priester geweiht.
Aufgrund der schrecklichen Kriegserlebnisse wollte er Zeichen setzen und hatte sich immer wieder für die Verständigung und Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich im Rahmen von zahlreichen Besuchen im Nachbarland eingesetzt.
1952 führte sein Weg in die Pfarrei St. Maximin nach Niederbrechen. Sein Engagement galt neben dem seelsorgerischen Wirken und dem Einsatz zum Wohle der Gemeinde insbesondere auch der Jugendarbeit. In seiner Amtszeit als Pfarrer von Niederbrechen gründete sich im Ort der Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ). Viele Jungen und Mädchen leisteten hier z.B. in Jugendgruppen Dienst für die Kirche. Pfarrer Bernhardt machte den Pfingstritt zur Berger Kirche wieder zu einem bedeutenden Feiertag in der Gemeinde.
Eines der schrecklichsten Ereignisse in der Gemeinde war das tragische Busunglück auf der Autobahnbrücke zwischen Werschau und Niederbrechen, bei dem am 25.07.1966 ein belgischer Reisebus in die Tiefe stürzte. 28 Kinder und 5 Erwachsene fanden dabei den Tod. Pfarrer Karl Bernhardt war mit bei den Ersten am Unglücksort und kümmerte sich um die seelsorgerische Betreuung von Überlebenden und Helfern. Zum Gedenken an dieses schlimme Unglück hielt er jedes Jahr einen Gottesdienst.
Nach dem Eintritt in den Ruhestand zog er am 01.09.1969 nach Oberbrechen. In der dortigen Pfarrgemeinde kümmerte er sich in selbstloser und aufopfernder Weise insbesondere um Alte und Kranke, die er auch zuhause besuchte. Für sein unermüdliches Wirken hatte ihm die Gemeinde Niederbrechen 1969 das Ehrenbürgerrecht verliehen.
Noch am 27.07.1975 feierte er an der Autobahnbrücke einen Gedenkgottesdienst für die Opfer des Busunglücks, zu dem auch wieder viele Eltern aus Belgien gekommen waren. Am 01.08.1975 starb der Geistliche Rat und Pfarrer i.R. Karl Bernhardt.

Quelle: Arbeitskreis Historisches Brechen, 08.10.2021

zurück