Niederbrechen: „Erdbeerenpfad“

Im Juli 2021 veröffentlicht die Nass. Neue Presse eine Serie über Straßennamen. Der Arbeitskreis Historisches Brechen hat dazu Infos zusammengestellt.

Mit Erdbeeren dürfte der Straßenname nichts zu tun haben. In alten Unterlagen ist die Rede von „Im Erpernn Pfadtt“ (1588 und 1590) bzw. 1685 von „In Erdtbeernpfadt“, 1719 „Erbenpfad“ und 1729 „im Erb wegpfaadt“. Vermutlich verändert sich dann dieser Name in mundartlicher Umwandlung in den Erdbeerenpfad.

Bis zum Beginn der 1960er Jahren waren in diesem Bereich zwischen Villmarer Straße und Runkeler Straße Gärten und kleinere Futteräcker. Am 17.11.1961 fasste die Gemeindevertretung von Niederbrechen den Beschluss, dass Im Distrikt „Erdbeerenpfad“ ein reines Wohngebiet entstehen soll. Zeitnah erfolgen im „Siedlungsgebiet Erdbeerenpfad“ Erschließung und Baubeginn für 57 Bauplätze, davon 30 als Kleinsiedlerstellen.

Die beiden neuen Straßen werden mit Beschluss vom 11.05.1962 „Berliner Straße“ und „Erdbeerenpfad“ benannt – Berliner Straße als Reverenz an Berlin, wo der Beginn des Mauerbaus am 13. August 1961 erst wenige Monate her ist und Erdbeerenpfad als Reverenz an den von alters her überlieferten Niederbrechener Flurnamen.

Im damaligen Niederbrechener Mitteilungsblatt Nr. 11/1962 vom 23.05.1962 ist hierüber zu lesen „Durch die Herren Gemeindevertreter wurden folgende Straßenbenennungen beschlossen: 1. Die von der Runkeler zur Villmarer Straße gehende Verbindung im Neubaugebiet wurde "Berliner Straße”, 2. die von der Runkeler Straße auf die Berliner Straße stoßende Verbindung ”Erdbeerenpfad" benannt. Die Gemeindevertretung schloß sich somit dem Vorschlag der jungen Herren, Theo Kremer, Adolfstraße, Heinz Jürgen Schmidt, Adelheidstraße, Bernhard Königstein, Luisenstraße und Manfred Neukirch, Zehntenstraße an.“

Quelle: Arbeitskreis Historisches Brechen, 28.07.2021, -GB-

zurück