Oberbrechen: „Im Seelsgraben“

Im Juli 2021 veröffentlicht die Nass. Neue Presse eine Serie über Straßennamen. Der Arbeitskreis Historisches Brechen hat dazu Infos zusammengestellt

Auch bei weiteren Benennungen von neuen Straßen griff man in Oberbrechen gerne auf alte Flurnamen zurück, so z.B. „Im Seelsgraben“, einer Bezeichnung die bereits 1590 als „uffm seelgraben“ bzw. „uff dem seelsgraben“ nachgewiesen ist, dann 1746 im Zusammenhang mit „obig dem Seelsgraben“ und 1767 „sältzgraben“. Die Herkunft des Wortes wird unterschiedlich gedeutet. Einmal erfolgt eine Ableitung von Sel, Sil, Siel im Sinne von Schweinepferch, also dem Standort eines Schweinepferchs. Eine weitere Deutung bezieht sich auf das Wort Seel bzw. dem mittelhochdeutschen sele, sedel, sal- im Sinne von Salland, also einem Land, das zu einem Herrengut, einem Herrenhof gehört. Schließlich gibt es eine dritte Wort Herleitung bezogen auf „Seel“ bzw. dem mittelhochdeutschen salhe, selhin, für Salweide, womit der Seelsgraben eine Senke gewesen sein könnte, in der Salweiden anzutreffen waren.

Anfang der 1960er wird zu diesem Flurbereich der Umlegungsplan „Seelsgraben“ beschlossen und 1962 werden von der Gemeinde Oberbrechen die Wasser- u. Kanalarbeiten für das Baugebiet „Seelsgraben“ beschlossen.

Angaben entnommen aus „Geschichte von Oberbrechen“ (Gensicke/Eichhorn, 1975), Kapitel Die Namen von Dorf und Gemarkung Oberbrechen (S.293-420).

Quelle: Arbeitskreis Historisches Brechen, 28.07.2021, -GB

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