Aus der Geschichte des Musikvereins 1947 Oberbrechen

Oberbrechen ist schon immer ein musikalisches Dorf gewesen. Instrumentalisten, die aus reinem Musikempfinden für sich selbst musizierten, schlossen sich im Juni 1947 zu einer musizierenden Interessengemeinschaft zusammen, ohne vorerst konzertant aufzutreten. Es wurde in einer Gründerversammlung am 17. August 1947 der Verein als „Musikverein“ bezeichnet und der erste Vorstand waren die Herren
Kaffrell, Josef (1. Vorsitzender)
Zimmermann, Jakob (2. Vorsitzender)
Rudloff, Edgar (Schriftführer)
Schönbach, Karl (Kassierer)
Schneider, Ludwig (Dirigent)

In dieser Versammlung wurden die Statuten festgelegt, die im Laufe der Jahre abgeändert bzw. ergänzt wurden.

Die aktiven Mitglieder sind nach Instrumenten nachfolgend aufgezählt:

I. Violine I.:

  1. Arnold, Eugen
  2. Jung, Karl
  3. Mick, Hans
  4. Schöttner, Ernst
  5. Jost, Alfred

II. Violine II.:

  1. Büttner, Wolfgang
  2. Hartmann, Walter
  3. Neugebauer, Alfred
  4. Ratschker, Walter
  5. Schneider, Alois
  6. Staat, Paul

III. Cello:

  1. Roth, Werner

IV. Baß:

  1. Neumann
  2. Zimmermann, Josef

V. Klarinette:

  1. Aidam, Lothar
  2. Erhard, Adolf
  3. Haberzettel, Karl
  4. Smolinski, Horst
  5. Steeg, Karl

VI. Trompete:

  1. Marx, Franz
  2. Schlenz, Rudi
  3. Steiner, Hans

VII. Posaune:

  1. Schmitt, Kurt
  2. Müller, Rudolf

VIII. Akkordeon:

  1. Ries, Herbert

IX. Harmonium:

  1. Sabel, Maria

X. Klavier:

  1. Brabez, Paul
  2. Dillmann, Isidor
  3. Kramm, Josef
  4. Maibach, Ursula
  5. Schneider, Ellen

XI. Schlagzeug:

  1. Dasbach, Karl

 

Aus dem Übungslokal (Gastwirtschaft „Goldner Grund“) führte der Weg doch allmählich in die Öffentlichkeit, und Ostern 1948 war das erste Konzert vor einem dankbaren Publikum in Oberbrechen.

Einen besonderen Auftrieb zum regen Musizieren erhielt der Verein durch unseren verehrten Heimatkünstler, Herrn Opernsänger Jakob Sabel, der sich als prominenter Künstler der großen und größten Opernhäuser (Frankfurt, Berlin, Wien), nicht unter seiner Würde empfindend, ans 1. Violinpult setzte und in seiner Freizeit die Proben mitspielte. Leider ging dieser vornehme Künstler alsbald den Weg alles Irdischen, und wir halten ihn ehrend in Erinnerung. In dem ersten und zweiten Konzert wirkte mit Herr Ferdinand Dernbach, Lindenholzhausen, und sein singendes Cello ist allen, die dabei waren, ein seltenes Erlebnis gewesen.

Eine besondere Freundschaft verbindet den Verein mit den hiesigen Vokal-Vereinen: MGV Eintracht, Oberbrechen und Kirchenchor „Cacilia“, Oberbrechen, und die Vereinsgeschichte berichtet über gemeinsame Konzerte mit diesen beiden Vokal-Klangkörpern, und diese Tradition wird auch weiter gepflegt, so am Tag des Fest-Kommerses eine Festmesse im Hochamt (Festgottesdienst) in Verbindung mit dem Kirchenchor.

Der „Sängerkranz“ Haintchen ist dem Verein besonders befreundet, und jährlich, seit 1950, sind gemeinsame Konzerte in Oberbrechen und Haintchen ein Teil der Vereinsgeschichte. Neuerdings bahnt sich dieses gemeinsame konzertieren mit dem MGV Heringen an.

Unser Wettstreit wird alle Musikliebhaber nach Oberbrechen führen, wir wollen zeigen, wie aus kleinen Anfängen etwas Großes werden kann, und hoffentlich werden junge Leute aus unserer Gemeinde von dem seltenen Angebot Gebrauch machen, vom Musik-Verein unentgeltlichen Unterricht zu erhalten.

Unser Verein soll nicht nur Darbietungen bringen, er will auch erzieherisch wirken, um die wirklich gute Musik — als Gegenbewegung zur teilweise „ausgearteten“ modernen Musik — wieder im Volk lebendig zu machen, das ja im innersten Grund noch musikalisch natürlich empfindet.

Vereinsvorstand im Jahre 1957:
Karl Trost, 1. Vorsitzender
Karl Jung, 2. Vorsitzender
Eugen Arnold, 1. Schriftführer
Werner Roth, 2. Schriftführer
Heinrich Schneider, 1. Kassierer
Horst Weiß, 2. Kassierer
 

Quelle: Heimatbuch und Festschrift zum Musik-Wettstreit aus Anlaß des 10jährigen Bestehens

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