Ricker, Bernhard Josef

05.02.1878geboren in Werschau
08.02.1959gestorben in Werschau, beerdigt auf Bergen

 

Auszug aus Kirchenchronik Werschau

1904 Am 24.01.1904 (Fest der hl. Familie) feiert dahier H. Neupriester Bernhard Ricker das erste Hl. Messopfer. Die an und für sich seltene Feier wird in üblicher Weise begangen. Um ¼ nach 9 Uhr wird der Primiziant vom elterlichen Hause aus, das schön geschmückt war, von den assistierenden Geistlichen und der Schuljugend feierlich abgeholt und zur Kirche geleitet, wo alsdann von H. Nergresb. intonierten Veni Creator Spiritus die auf Herz und Gemüt so mächtig einwirkende und ergreifende Feier ihren Anfang nimmt. Herr Pfarrer Schmidt in Ellar, der Onkel des Primizianten, sprach in kerniger Sprache über die Segnungen des Priestertums in irdischer und geistiger Hinsicht. Nicht manches Auge blieb trocken, als der Festprediger darauf hinwies, dass Vater und Mutter und erst vor kurzem eine Schwester des Primizianten bereits von Gott in die Ewigkeit abgerufen werden. Zu der seltenen Feier haben sich auch Viele aus der Nachbarschaft eingefunden, so dass das Kirchlein wohl bis auf den letzten Platz gefüllt war. Die Gemeinde hatte ihrer Freude durch Errichtung von Ehrenpforten, durch Schmückung der Kirche wie des elterlichen Hauses mit Kränzen und Tannenbäumchen und reiches Beflaggen der Häuser würdigen Ausdruck verliehen, und dieses Fest in entsprechender Weise verherrlicht.

Ein schöner, glücklicher Zufall wollte es, dass dieses Freudenfest am Feste der Hl. Familie gefeiert wird, welches daran erinnert, dass die ganze Gemeinde auch eine Familie sein soll. Wenn nun ein Glied in der Familie ein freudiges Erlebnis feiert, soll ja billiger Weise die ganze Familie daran Anteil nehmen und sich mit freuen.

1939 Ab 01.11.1939 ist Pfarrer Bernhard Ricker aus Werschau in Werschau in Urlaub, so dass an Werktagen 2 Messen, an Sonn- und Feiertagen zusätzlich eine Frühmesse gehalten werden kann

Am 01.11.1939 im Alter von 61 Jahren geht er als Pfarrer von Ellar in Pension, zieht nach seiner Pensionierung in seinen Heimatort Werschau, wo er am 05.02.1878 das Licht der Welt erblickt. Im Haus der Obergasse 29 lebt er über 19 Jahre, äußerlich in Gang und Haltung gebrechlich, aber in den ersten Jahren nach seinem Alter zu schließen, doch noch aktiv, indem er sich um den Kirchengesang bemüht. Bis in sein hohes Alter hinein, ist er ein Eiferer.

Die Gemeindevertretung beschließt am 19.12.1953 als Jubiläumsgeschenk anl. Goldenes Priesterjubiläum des in Werschau in Pension lebenden früheren Pfarrer von Ellar Bernhard Ricker einen 7-armigen Leuchter zum Preis von 75.- bis 85.-DM zu überreichen. Er soll in der Pfarrkirche stehen.

Am 21.01.1954 jährt sich zum 50. Male der Tag, da Bischof Dominikus Willi im hohen Dom zu Limburg die Weihehände über den jungen Diakon gelegt und ihm Kraft der apostolischen Würde die Weihe zum Priester für alle Ewigkeit mitteilt. Am Sonntag den 24.01.1954 feiert er unter Anteilnahme der gesamten Bevölkerung sein goldenes Priesterjubiläum. Von seiner Wohnung wird er 09.15 Uhr abgeholt und durch einen Wald von Fahnen zur Kirche geleitet. Herr Dekan Breithecker von Dietkirchen, dessen Heimatpfarrei Ellar ist, hält die Festpredigt. Herr Pallotinerpater Schäfer von Limburg hat durch zwei Abendpredigten die Gläubigen auf die Bedeutung des Tages innerlich vorbereitet. Die Kirchengemeinde schenkt dem Jubilar das rechte Chorfenster, die Zivilgemeinde den siebenarmigen Leuchter. Als Gegengeschenk spendet der Jubilar das linke Chorfenster unserer Kirche. (Quelle: Pfarrchronik Werschau 1712-1960, S. 089)

Drei Tage nach seinem 81. Geburtstag stirbt er am Sonntag, den 08.02.1959. Das levitierte Requiem für den Verstorbenen wird am Donnerstag, den 12.02.1959 um 10 Uhr in der Werschauer Pfarrkirche unter großer Beteiligung des Klerus zelebriert. Daran anschließend bewegt sich der Leichenzug zum Berger Friedhof, wo er neben dem Pfarrer Braun begraben wird. Für die Geistlichen wird in der Gastwirtschaft Urban ein Mittagessen bereitet.

Auf Sterbebild ist zu lesen:

"Wohlan, du guter und getreuer Knecht, weil, du über weniges getreu gewesen, will ich dich über vieles, setzen: Geh ein in die Freude deines Herrn.", Matthäus 25

Zum frommen Andenken an den Hochw. Herrn Pfarrer i. R.

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