Jakob Sabel

Am 07.02.1911 kam Jakob Sabel als Sohn der bereits seit Generationen in Oberbrechen ansässigen Müllersfamilie Sabel auf die Welt. Er studierte am Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt, da er Musiklehrer werden wollte. Sein Gesangspädagoge Professor Ligniez entdeckte sein Talent und überzeugte ihn, Opernsänger zu werden. Um sich während seines Studiums Geld dazu zu verdienen, leitete er ab 1932 die Männergesangsvereine in Oberbrechen, Weyer und Nauheim. 1935 beendete er seine Ausbildung als lyrischer Tenor und ging ans Landestheater Gotha.
Es folgten Engagements am Staatstheater in Kassel sowie an der Staatsoper in Berlin. In Kassel brillierte er bei der Uraufführung der Oper „Tobias Wunderlich“, die der Komponist Josef Haas selbst leitete. Danach war er an der Frankfurter Oper engagiert und gab Gastspiele an der Wiener Staatsoper. Dort spielte er anlässlich des 150. Todestages des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart 1941 die Titelrolle in der Oper Idomeneo und wurde mit der Mozartmedaille ausgezeichnet. Bis zur Schließung des Opernhauses in Frankfurt 1944 war er dort engagiert.

Jakob Sabel gastierte an den größten Bühnen in Deutschland sowie in zahlreichen europäischen Städten wie Budapest, Sofia, Athen, Barcelona, Bukarest und Florenz. Durch Rundfunkübertragungen der Messen und Oratorien war er auch auf dem Lande bekannt. Neben Opern gab Jakob Sabel auch gern Gastspiele in Konzertsälen. Im Zuge des Krieges geriet er in russische Gefangenschaft. Für die Saison 1950/51 verpflichtet ihn das Staatstheater in Stuttgart. Seine letzten großen Auftritte absolvierte Jakob Sabel in der Bach-Festwoche in Göttingen sowie in der Oper „Hoffmanns Erzählungen“ in Frankfurt. Er widmete sich in besonderer Weise auch dem Kunstlied, einer Liedgattung, die sich Ende des 16. Jahrhunderts entwickelte und von ausgebildeten Sängern interpretiert wird.

Am 21.08.1950 starb Jakob Sabel überraschend im Alter von 39 Jahren nach einer Blinddarmoperation.

Quelle: Arbeitskreis Historisches Brechen, 08.10.2021

 

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