Schneider, Josef

Josef Schneider erhält den neu geschaffenen Wappenteller der Gemeinde Niederbrechen

 

Herr Josef Schneider, Niederbrechen, Bahnhofstraße 22, beging am 18. März 1971 seinen 65. Geburtstag. Gleichzeitig ist Herr Schneider über 25 Jahre im Parlament unserer Gemeinde tätig.

1945 wurde er als Bürgermeister eingesetzt. Dieses Amt bekleidete er nur kurze Zeit, um sich dann seinem Beruf intensiv zu widmen. Er blieb aber Mitglied der Gemeindevertretung, in der er heute noch tätig ist. Somit gehört Herr Schneider im wahrsten Sinne des Wortes zu den Männern der ersten Stunde, bzw. den Männern des Tages X. Damals hatte das Gemeindeparlament nicht die finanziellen Mittel und Möglichkeiten wie heute.

Aus den Protokoll-Niederschriften geht jedoch hervor, mit welchen Dingen sich die Gemeindevertreter befassen mußten. Um nur einige zu nennen:

Für die große Zahl der Heimatvertriebenen mußte Unterkunft beschafft werden. Den Evakuierten mußte geholfen werden, Lebensmittelkarten verteilt, Gutscheine ausgegeben werden. Besonders lebhaft scheint es bei der Versteigerung der Wiesenwege zur Gewinnung von Futter für die vielen Kaninchen und Ziegen hergegangen zu sein. Nicht weniger temperamentvoll verliefen die Versteigerungen von Obst und Brennholz.

Alles Dinge, die uns heute ein Lächeln abgewinnen, damals aber lebenswichtig waren und von der Gemeindevertretung mit viel Fingerspitzengefühl gemeistert werden mußten. Als diese turbulente Zeit vorbei war, begann die Gemeinde sich langsam auf sich selbst zu besinnen. Neue Baugebiete wurden geschaffen. Die erforderlichen Versorgungsleitungen verlegt, Straßen gebaut, 2 Schulen errichtet, Beteiligung an der Finanzierung von 2 Kindergärten usw., usw.

Bei all diesen Aufgaben stand und stellt Herr Josef Schneider als ein profilierter Gemeindevertreter mit in der ersten Reihe. Sein besonnenes Wort, sein guter Rat werden auch heute noch innerhalb seiner Kollegen im Gemeindeparlament stark beachtet.

Ebenso lange Jahre ist Herr Schneider Ortsgerichtsvorsteher. Gerade während der Flurbereinigung mußte er eine immense Arbeit leisten, die ihm, wie auch die Arbeit auf dem Rathaus, viele Stunden seiner Freizeit kostete.

Es würde kein abgerundetes Bild von Herrn Schneider geben, wolle man nicht sein starkes Engagement in der Vereinsarbeit unseres Ortes erwähnen. Auch heute noch verfolgt der ehemalige Sänger und Fußballspieler interessiert die Arbeit der Vereine.

Dieses alles bedenkend, hat die Gemeindevertretung beschlossen, Herrn Josef Schneider, der sich so sehr um seine Heimatgemeinde verdient gemacht hat, als ersten Bürger den Wappenteller der Gemeinde Niederbrechen zu überreichen. Für diese Ehrung, die einem langjährigen Gemeindevertreter gilt, herzlichen Glückwunsch.

 

Quelle: Mitteilungsblatt der Gemeinde Niederbrechen Nr. 1971/08 (22.03.1971)

 

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