Fastnacht beim Kirchenchor Werschau

Die Kirchenchorfastnacht - ein Kapitel für sich
Lachen ist die beste Medizin - wer wird diesen Satz heute noch in Frage stellen wollen? Im Gegenteil, es ist sogar wissenschaftlich erwiesen, wie wohltuend sich die Heiterkeit und das Lachen auf die Gesundheit auswirken. Gelacht wird bei uns im Kirchenchor schon immer gerne. Meist ist nur eine kleine Bemerkung des Chorleiters oder eines Chormitglieds der Anlass für einen herzhaften Ausbruch.
Dass dies mit ein Grund für die “Wohlfühlatmosphäre“ im Chor ist, wird wohl jeder verstehen. Das anstrengende, zuweilen auch “nervige Einstudieren eines Liedes wird durch ein kräftiges Lachen immer wieder wohltuend entspannt, so dass die Freude am Proben erhalten bleibt.
In der sog. 5. Jahreszeit, dem Fasching, wird im Kirchenchor das Lachen ganz besonders großgeschrieben, denn da gibt es alljährlich die Kirchenchorfastnacht“.
Was anfangs (1978) nur als zwangloses gemütliches Beisammensein in der Faschingszeit gedacht war, entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einer eigenständigen Fastnacht. Vom Inhalt her kann diese Fastnacht sicher mit manch guter Kappensitzung mithalten, jedoch ist ihr Ablauf recht unkonventionell und sehr spontan. Das ist sicher mit ein Grund dafür, dass bisher darauf verzichtet wurde, mit der choreigenen Fastnacht in die Öffentlichkeit zu gehen.
Was aber nicht heißen soll, dass die Kirchenchorkappensitzung Nichtmitgliedern vorenthalten werden soll. Im Gegenteil - Familienangehörige und Gäste waren und sind stets willkommen.
Aber wie sieht sie nun aus, die unkonventionelle Kirchenchorfastnacht?
Also: Zum verabredeten Termin, meist Faschingsfreitag oder -samstag treffen sich die vergnügten, verkleideten Sänger und Sängerinnen (mit Anhang natürlich - soweit vorhanden) bei Babetts im Saal. Die Stimmung ist meist schon von Anfang an gut, jeder ist erwartungsfroh. Worauf? Das weiß eigentlich keiner so genau, und am wenigsten weiß das Chorleiter Kurt, der sich in den letzten Jahren trotz allem als Moderator und Conférencier tapfer geschlagen hat.
Ein festes Programm ‚ wie bei einer “ordentlichen Kappensitzung, gibt es nämlich nicht. Keiner weiß, o b und was die Chormitglieder vorbereitet haben. Wir leben von der Hoffnung und der Überraschung. Und Überraschungen gab und gibt es immer wieder.
Wenn die Phase „Nur Mut - wer macht den Anfang“ überwunden ist. geht meist alles wie von selbst.
Büttenreden, Lieder, Sketche, Zwiegespräche, kleine Theaterstücke und vieles mehr wechseln einander ab. Man kann manchmal nur staunen über Ideen, schauspielerisches Talent, Kreativität und manchmal auch Mut der Sänger und Sängerinnen. Wie viel Zeit und Mühe in manche Beiträge investiert wurden, lässt sich oft nur erahnen.
Und Chorleiter Kurt übernimmt gerne die Ordensverleihung (mit Küsschen selbstverständlich), um anschließend weitere Akteure zu ermuntern, ihre Darbietung zu bringen.
Läuft es einmal etwas schleppend, so muntert Kurt die Anwesenden mit ein paar Anekdoten auf, lässt wiederholt ein kräftiges „Helau“ erschallen oder lädt zum Schunkeln ein.
Häufig werden aber auch spontan Leute aus dem Publikum zu Akteuren, dann heißt es nämlich: „Ach, übrigens, kennt Ihr den schon“, und es folgt der neueste Witz.
Viele Beiträge der vergangenen Fastnachtsfeiern haben als Inhalt Kirchenchorgeschichten. Manche Episode, bei denen Chormitglieder eine Rolle spielten, kommt natürlich bei der Kirchenchorfastnacht aufs Tapet, von schallenden „liebschadenfrohem Gelächter begleitet. Fast
jeder von den Sängern und Sängerinnen wird schon einmal „durch den Kakao gezogen“, aber Chorleiter Kurt nebst Gattin ist wohl beliebtestes Opfer - zweifelsfrei.
Wieviel Humor haben alle bewiesen und herzlich gelacht!
Anmerkung der Schreiberin: Ich merke es selbst - mit Worten lässt sich schwer beschreiben, was unsere Kirchenchorfastnacht so unwiderstehlich macht. Wieso, über wen und über was wir gelacht haben - wie schon wäre es, wann man dies in am paar Zeilen „rüberbringen“ könnte. Aber wahrscheinlich muss man einfach dabei gewesen sein.
Text: Rosi Darda, 1995

Gefeiert wird nachweislich seit 1979 zunächst im Gastraum oder im Saal der Gastwirtschaft Jung, später auch im Pfarrsaal bzw. in der Kirche.
Die Bilder sind zeitlich nicht zugeordnet.

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