Wünschmann, Peter Paul

In memoriam Peter Paul Wünschmann

 

Die Gemeindevertretung hat Herrn Peter Paul Wünschmann unter Würdigung seiner Verdienste am 1. März 1966 zum Gemeindeältesten ernannt.

Dazu folgende Ausführungen:

Der tragische Tod des verehrten Herrn Peter Paul Wünschmann, hat uns mit Trauer und tiefer Ergriffenheit erfüllt.

Herr Wünschmann, der 68 Jahre alt geworden war, hat sich in selten gekannter Weise für die Allgemeinheit zur Verfügung gestellt und war, unter Zurückstellung seiner eigenen Interessen und oft seiner Familie, immer bereit für andere einzustehen.

Seine Arbeit innerhalb der Gemeinde, die über das Vereinsleben, die Arbeit im Berufsstand, die Arbeit in der Christlich-Demokratischen Union, deren Vorsitzender er war, bis zur Arbeit in der Gemeindevertretung führte, war so reichhaltig und intensiv, daß es kaum möglich ist, sie richtig zu würdigen.

Herr Wünschmann wuchs im nahen Villmar auf, erlernte intensiv den bäuerlichen Beruf und kam in jungen Jahren nach Niederbrechen, wo er nicht nur eine Familie gründete, sondern auch einen vorbildlich geleiteten bäuerlichen Betrieb sein eigen nennen durfte.

Seine beruflichen Fähigkeiten führten ihn schon bald in die bäuerlichen Spitzenorganisationen, und Studienreisen, auch ins Ausland, vertieften sein Wissen.

Dieses erkennend, wurde Herr Wünschmann 1948 von seinem Berufsstand in die Gemeindevertretung entsandt.

Er gehörte ihr 18 Jahre an.

Die Reife seines Lebens, die Überzeugungskraft seiner Worte, immer mit einem Schuß angeerbten Humors gewürzt, ließ ihn die gestellten Aufgaben mit leichter Hand meistern.

Allen öffentlichen Dingen war er mit großer Kraft und Aufgeschlossenheit zugewandt.

In der Diskussion war Herr Wünschmann fair, tolerant, ließ sich auch dann überzeugen, wenn es um Belangen seines Berufsstandes ging, den er mit großem Nachdruck vertrat.

Dieses und all das viele Ungenannte würdigend, hat die Gemeindevertretung in einer Zusammenkunft kurz nach dem Ableben unseres verehrten Herrn Wünschmann beschlossen, ihn nachträglich zum Gemeindeältesten zu ernennen.

Einem der profiliertesten Gemeindevertreter ist somit die höchste Ehrung, die die Gemeinde aussprechen kann, widerfahren.

Sie trifft einen Bürger, der - wenn er auch nicht mehr unter uns weilt - unter Anlegung besonderer Maßstäbe, im hohen Grade ihrer wert ist.

Sie soll aber auch dokumentieren, daß die Gemeinde gewillt ist, Bürgern, die sich so sehr um das Wohl der Allgemeinheit mühen, mit ihrer Familie, zu ehren.

 

Quelle: Mitteilungsblatt der Gemeinde Niederbrechen Nr. 1966/04 (17.02.1966)

 

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