An dem Festsonntag, den 18.06.1939 nehmen am Freundschaftssingen über 20 auswärtige Vereine mit über 1.000 Sängern teil. Unter der sicheren Stabführung von Josef Neuhäuser, Oberbrechen, werden 2 Männerchöre mit Orchesterbegleitung vorgetragen, welches ein glanzvolles Ereignis für Werschau und Umgebung bedeutete. Nach dem Festzug am Nachmittag ist das Volksfest.

Am Montag, 19.06.1939 war ein großes Kinderfest u.a. mit Sacklaufen und Wurstschnappen, aber auch ein Fußballspiel zwischen zwei Altherrenmannschaften und Tanz standen auf dem Programm.
Wiederum wird im Festzelt auf der Festwiese und in allen Gaststätten gesungen, gelacht und getanzt - 3 Monate vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges - als müsste man niemals sterben und als gäbe es weder Schmerz noch Kummer, noch Trauer auf dieser Welt.
Insgesamt werden an den Festtagen 2.500 Eintrittskarten verkauft.
Noch während der Festtage wird das Festzelt von der Militärverwaltung beschlagnahmt und am Ende der Festtage von Militärautos abgeholt.
Und wieder ist die Sonne untergegangen, die Sonne, die über dem 50-jährigen Jubiläum des „Frohsinns“ unbeirrbar in ruhiger Leuchtkraft gestrahlt hat. In wehmütiger Erinnerung denken wohl alle später in dunklen Stunden der stürmischen Kriegsjahre zurück an das Singen der Sommertage von 1939. Im Rückblick ist aller Gesang aus tiefempfundener Seele „ein kleines Lied“ (Spruch von Marie v. Ebner-Eschenbach, 1830-1916):
„Ein kleines Lied, wie geht’s nur an,
dass man so lieb es haben kann.
Was liegt darin? Erzähle!
Es liegt darin ein wenig Klang,
ein wenig Wohllaut und Gesang
und eine ganze Seele“.
Die Sorgen und Nöte im Zweiten Weltkrieg und nach dem Zusammenbruch sind uns allen zu bekannt und noch zu gegenwärtig, als dass wir darüber weitere Worte zu verlieren brauchten.