1989 - 100 Jahre Männergesangverein Frohsinn Werschau

Mit nachfolgendem Schreiben informiert der Verein die Werschauer Bürger:
Der Männergesangverein Frohsinn 1889 Werschau e.V. wird im Jahre 1989 100 Jahre alt. Der Vorstand, aktive Sänger und die Mitglieder haben beschlossen, diesen außergewöhnlichen Geburtstag auch außergewöhnlich festlich zu begehen, und zwar an folgenden Tagen im Jahre 1989:
Sonntag, 18.06.1989    08.45 Uhr    Festgottesdienst
Samstag, 01.07.1989        Festakt im Dorfgemeinschaftshaus
Veranstaltungen im Zelt        
Freitag, 25.08.1989    20.00 Uhr    Freundschaftssingen; anschließend Tanz
Samstag, 26.08.1989    20.00 Uhr    Musik-Show mit dem Musikverein Esenhausen
Sonntag, 27.08.1989    09.30 Uhr    Festliches Konzert
Sonntag, 27.08.1989    18.30 Uhr    Festzug, anschließend Unterhaltungsmusik
Sonntag, 27.08.1989    19.00 Uhr    Gruppen-Chorkonzert, anschl. Tanz
Montag, 28.08.1989    10.00 Uhr    Frühschoppen und Altentag der Gemeinde Brechen
Warum wir Ihnen schreiben? Um Sie über die genauen Termine der geplanten Veranstaltungen zu informieren und weil wir Ihre Hilfe brauchen. So bitten wir Sie schon heute, in Ihren Urlaubsplanungen den Termin des Zeltfestes zu berücksichtigen und mit der Bitte um Hilfe ist Ihre tatkräftige Unterstützung bei der Bewirtschaftung des Zeltes und auch bei sonstigen Aufgaben gemeint.
Über die Festtage, von voraussichtlich Freitag bis Sonntagnachmittag wird der Musikverein Esenhausen zu unseren Gästen zählen. Die Musiker aus Esenhausen, in Begleitung ihrer Ehefrau-en oder Freundinnen, möchten, sowie bei ihrem letzten Besuch in Werschau, (am Fest der Freiw. Feuerwehr) privat bei uns wohnen. Wir sprechen daher in erster Linie diejenigen Familien und Mitglieder an, die im vergangenen Jahr die Fahrt nach Esenhausen mit-gemacht haben oder auch Familien, die bereits private Verbindungen zu ihren Freunden in Esenhausen unterhalten.

Bitte teilen Sie Lothar Erbach oder Albert Hirschhäuser mit, wie vielen Personen Schlafgelegenheit geboten werden kann. Viel-leicht können Sie uns schon den einen oder anderen Namen nennen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns hier großzügig entgegenkommen würden.
Zu unseren Festtagen laden wir Sie alle recht herzlich ein. Es wird sicher für jeden Geschmack etwas geboten werden.
Am Freitagabend, unter dem Titel Freundschaftssingen, sind befreundete Gesangvereine unsere Gäste. Sie werden uns mit je 2 oder 3 Liedvorträgen erfreuen. Anschließend kann getanzt werden.
Am Samstagabend werden uns die Musiker aus Esenhausen eine mehrstündige große Musik-Show bieten. Für den Sonntagmorgen steht ein festliches Konzert auf unserem Programm, für das schon namhafte Chöre aus unserer Heimat ihre Zusage gegeben haben. Der Sonntagnachmittag steht ganz im Zeichen eines Festzuges und anschließend werden Sie die Musiker aus Esenhausen im Zelt unterhalten.
Um 19.00 Uhr beginnt dann ein Gruppen-Chorkonzert (Dauer ca. 1 1/2 bis 2 Stunden), gestaltet von den Chören aus Dauborn, Kirberg, Ohren, Neesbach, Heringen, Mensfelden, Nauheim, Linter und Werschau. Anschließend können Sie wieder tanzen. Am Montagmorgen beginnt dann um 10.00 Uhr unser Frühschoppen und in Verbindung damit der Altentag der Gemeinde Brechen. Sie erinnern sich sicher noch an den Altentag anlässlich der 750-Jahrfeier von Werschau im Jahre 1986. So soll es auch diesmal werden.
Das wäre in aller Ausführlichkeit unser Programm für die Festtage. Sollten Sie noch Fragen haben, dann werden Ihnen der Vorstand und auch die Sänger gerne Auskunft geben.

Im Inform Brechen ist am 27.04.1989 zu lesen:
Werschau putzt sich zum großen Fest
Der Männergesangverein »Frohsinn« Warschau feiert im August diesen Jahres sein 100jähriges Bestehen. Viele auswärtige Gäste werden erwartet. Der Obst-, Garten- und Verschönerungsverein, an der Spitze Josef Kremer, bittet schon jetzt die Bevölkerung mitzuhelfen, dass der Ort zu diesem Fest ein »festliches Kleid« anlegt. Mit ihrer Arbeit will sie den Männergesangverein unterstützen. Jeder, die Gemeindemitglieder sowie die Gäste, sollen sich an dem »schmucken Kleid« erfreuen.
Nicht nur der übliche Frühlingsputz in den Häusern, nein auch jener, der sich vor und um das Haus halten lässt, soll vorgenommen werden. Das Straßenbild soll so verwandelt werden, dass u.a. ein evtl. notwendiger Haus-, Gartenzaun- und sonstiger Anstrich erfolgt, die Vorgärten in besonderem Maße angelegt und Blumen an die Fenster gebracht werden.
Das Dorf sollte so auch die echte Gemeinschaft zeigen, auch dem Jubelverein gegenüber, die vieles fertigbringt zum Wohle und Nutzen des Dorfes und zur Freude der Menschen. Der Obst-, Garten- und Verschönerungsverein bemüht sich, die Anlagen im Dorfe in einen ordnungsgemäßen Zustand zu bringen bzw, letzteren zu verbessern. Einige neue Bänke werden erstellt und die bisherigen schon vorhandenen mit einem Anstrich versehen. Bereits im August des vergangenen Jahres hat der Vorstand beschlossen, an den Ortseingängen Begrüßungs- und Hinweistafeln mit Blumenschmuck aufzustellen. Die Werschauer »Freunde von Courcy« werden sich hierbei beteiligen. Vorgesehen ist, auswechselbare Schilder aufzustellen, die immer von den Ortsvereinen bei einem Fest oder besonderem Anlass, auch zur Kirmes, benutzt werden können. Die Kosten hierfür sowie die Pflege übernimmt der Obst-, Garten- und Verschönerungsverein. Die Arbeiten sind im Gange. Unter Mitwirkung der Ortsvereine sollen diese Schilder mit einer kleinen Einweihungsfeier erstellt werden.
Die in den vier Himmelsrichtungen aufgestellten Bildstöcke in dem Ortsteil Werschau, welche vom Verein unterhalten werden, erfahren ebenfalls einen Frühjahrsputz. Leider wurde der Petrusbildstock in Richtung Niederbrechen von »Unverbesserlichen Rabauken« zum Teil zerstört. Der Verein wird ihn erneuern und hofft, dass man die Hände von solchen Dingen lässt.
Der Wunsch des Obst-, Garten- und Verschönerungsvereins Werschau ist es, zusammen mit der Bevölkerung das Dorf in einen Zustand zu versetzen, in dem es sich auch in dieser Hinsicht (Schönheit durch Blumen etc.) gerne leben lässt.
Dass dies Werschau - nicht zuletzt im Hinblick auf das 100jährige Bestehen des Männergesangvereins »Frohsinn« und den Besuch der Freunde aus Courcy an Pfingsten - schafft, davon ist nicht nur der Verein, sondern auch überzeugt, der Chronist
Nachdem das Festjahr mit einer außerordentlichen Versammlung beginnt, in der der Vorstand (wohlvorbereitet) die einzelnen Festausschüsse vorschlägt beginnen diese nach Konstituierung ihre Tätigkeit.

Der erste Höhepunkt ist im Festjahr der Dankgottesdienst am 18.06.1989, den der Männergesangverein mitgestaltete. Pfarrer Eichhorn stellt den Gottesdienst unter das Thema: FEST.
Der Vorsitzende des Männergesangvereins „Frohsinn“, Gerhard Jung, richtet Grußworte an die Gemeinde, und der Schriftführer, Thomas Klein, trägt als Lektor die Lesung vor.

Auszug aus der Predigt von Pfarrer Eichhorn am 18.06.1989:
„Jesus macht mit seinem Verhalten deutlich, dass es erst da, wo abwertende und trennende Etiketten keinen Platz haben, zu einem echten Fest kommt. Wir wollen heute ein Fest feiern und danken dabei zusammen mit dem Männergesangverein Frohsinn für sein 100-jäbriges Bestreben. Gesang – eine Gabe Gottes - bat es schon oft geschafft, Menschen verschiedenster Art und Herkunft miteinander zu verbinden, Schranken zwischen Menschen niederzureißen.
Der Apostel Paulus sagt uns heute in der Lesung: Christus lebt in mir. Lassen wir unser Fest zu einem Fest werden, bei dem in jedem einzelnen von uns Christus lebt. Christus sagt der Außenseiterin, dieser Frau, nicht: Geh mit Gott, aber geh, sondern geh in Frieden.
Mögen wir und alle, die unser Fest besuchen - ganz gleich, wann sie kommen - ganz gleich, wann sie geben, in Frieden nach Hause geben. Mögen Sie, liebe Männer vom Männergesangverein , noch viele Jahre mit Ihrem Gesang so wie ihr Name es sagt, „Frohsinn“ verbreiten, d. b. Frieden bringen, in dem man froh nach Hause geben kann“.
Es ist ein harmonischer, gut abgestimmter, freudiger Gottesdienst, wie die Feier des Pfarrfestes, welches am gleichen Tage bei schönem Wetter stattfand.

Am Samstag, dem 01.07.1989 feiern die Aktiven mit den Ehrenmitgliedern und überwiegend geladenen Gästen den Festakt zum 100-jährigen Bestehen des Männergesangvereins „Frohsinn“ im Dorfgemeinschaftsbaus in Werschau. Wohlverdiente Ehrungen, Reden und den Ablauf entnehmen Sie bitte aus dem folgenden Programm und dem Zeitungsartikel der „Nassauischen Neuen Presse“ vom Montag, dem 03.07.1989, wie alle Beteiligten bestätigen, ein wohlgelungener, würdiger Festakt im DGH.
Das Bühnenbild wird von Gerhard Jung gestaltet, es stellt die Umrisse der Häuser des Dorfes Werschau dar.
Bliebt noch zu erwähnen, die alljährlichen, schon zur Tradition gewordenen Adventsbesinnungen in der St. Georgskirche in Werschau. Es ist für die Aktiven ein schönes Erlebnis, in der Vorweihnachtszeit in der feierlichen Atmosphäre des Gotteshauses mit Liedern die Anwesenden zu erfreuen. in Werschau wird ein Stück Dorf lebendig, genauso wie bei den ebenfalls schon zur Tradition gewordenen Familienabenden mit Theaterspiel. Trotz Fernsehen und Profi-Darbietungen versteht es die Laienspielschar, die Zuschauer im meist vollbesetzten Dorfgemeinschaftshaus in ihren Bann zu ziehen, eine Köstlichkeit, die beibehalten werden sollte.

In der Nassauischen Neuen Presse ist am 06.07.1989 zu lesen:
Gelungener Auftakt zum 100 jährigen Bestehen des Männergesangvereins »Frohsinn« Werschau« am 01.07.1989
Mit einem Festakt im Dorfgemeinschaftshaus eröffnete der Männergesangverein »Frohsinn« Werschau den Veranstaltungsreigen anlässlich seines 100-jährigen Bestehens.
Vorsitzender Gerhard Jung ging in seiner Begrüßung auf die Geschichte des ältesten Werschauer Vereins ein. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass auch weithin genug Männer zu finden seien, die mit Freude am Gesang den Verein weiterführen.
Die Festansprache hielt Heinz - Toni Schneider, der auf die Bedeutung der Musik und des Musizierens hinwies und sich auch mit den Problemen der Chorvereinigungen auseinandersetzte.
Der Festauftakt wurde musikalisch gestaltet vom Jubiläumsverein unter seinem Dirigenten Manfred Pabst, dem Kirchenchor »St. Georg« Werschau unter der Leitung von Kurt Fortenbacher und dem Mandolinenclub »Wanderlust« Niederbrechen unter seinem Dirigenten Manfred Braune.
Schirmherr Willi Wankum verband mit seinen Glückwünschen den Wunsch, dass sich möglichst viele Bürger bereitfinden, die Vereine zu unterstützen.
Gratulation und Glückwünsche überbrachte Kreisbeigeordneter Peter Schwertel. Gemeindereferent Karl – Heinz Grebe, Bürgermeister Bernhard Königstein, der Vorsitzende des Sänger-kreises Limburg Alfred Henningen, der Vorsitzende der Sängergruppe »Kirberger Land« Klaus Dönges sowie die Ortsvereine von Werschau und der Vorsitzende des Männergesangvereins »Concordia« Nie-derbrechen.

Im Inform vom 06.07.1989 ist zu lesen
Ehrenbrief des Landes Hessen verliehen
Für langjährige ehrenamtliche Tätigkeit in verschiedenen Funktionen im Vorstand des Männergesangvereins »Frohsinn« Werschau sowie in Gemeindevertretung oder Gemeindevorstand wurden am 01.07.1989 im Rahmen des Festaktes „100 Jahre Männergesangverein Frohsinn Werschau“ Franz Gernandt, Günther Göbel, Gerd Jung und Josef Jeck mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.
Bürgermeister Bernhard Königstein, der die Auszeichnungen überreichte, würdigte das Engagement der Geehrten. Sie hätten über viele Jahre hinweg aktiv an der Gestaltung und Entwicklung der Gemeinde und des Männergesangvereins »Frohsinn« Werschau mitgewirkt und sich in großem Maße verdient gemacht.
Männer wie sie, die anderen ein Beispiel gäben, würden in einem lebendigen Gemeinwesen gebraucht.

Über den Festabend ist zu lesen:
Chöre brauchen Mut zu Reformen
Brechen-Werschau (uk). „Es lohnt sich zu arbeiten im Reich der Töne“. Dieses Fazit zieht Heinz Toni. Schneider (Arfurt), selber Chorleiter, beim Festabend zum 100-jährigen Bestehen des Männergesangvereins „Frohsinn-Werschau im Dorfgemeinschaftshaus.
Schneider fordert in seiner Festrede Mut und Wagnis zu Reformen und zu Korrekturen der fest eingefahrenen traditionellen Männerchorstrukturen, um die Gesangvereine für junge Menschen zu öffnen und ihnen Perspektiven zu seelischer Ausweglosigkeit anzubieten.
Der Männergesangverein „Frohsinn“ habe über 100 Jahre geistig-kulturellen Reichtum entfaltet, weil die Sänger sich zur Musik bekannt sind die Liebe zum Gesang und das Einordnen in die Gemeinschaft zur tragenden Säule ihrer Vereinszugehörigkeit gemacht hätten, zollte Schneider dem Jubelchor Dank und Anerkennung.
Choriaches Musizieren habe stets unter besonderen Gesichtspunkten zu erfolgen, sagt Schneider auf die Sorgen der Chöre um ihren Bestand und die Integration junger Menschen eingehend. Junge Menschen reagierten heute kritischer und bewusster und seien bequemer geworden. Chorsingen würde nicht mehr als natürlicher und notwendiger Lebensbestandteil empfunden. Das intellektueller gewordene und zunehmend von Materialismus begleitete Denken führe zur Missachtung farmender Lebensqualitäten.
Ein Problem sei, so Schneider, die sinnvolle Gestaltung wachsender Freizeit, die ohne Bildung zur Farce würde. In den Chören biete sich die Chance, sich Kulturleistung. ??
nod der Musik. Die Integrierung junger Menschen sei eine Herausforderung für die Verantwortlichen der Gesangvereine. Sie sollten zur Kenntnis nehmen, dass die Jugendlichen ihre Vorstellungen von Musik und Musikmachen hätten. Diese Vorstellungen müssten respektiert und in die Vereinearbeit einbezogen werden. Sicher sei dazu auch ein Rückgriff in die Vereinskasse nötig.
Kritisch setzte Schneider sich mit der Musikerziehung in der Schule auseinander. Sie werde, und das gilt besonders für das Chorsingen, stiefmütterlich behandelt. Die Liebe zur Musik kann nur durch Singen geweckt werden. Den Gesangvereinen empfahl er, Kinderchöre oder Jugendgruppen zu bilden und sich der frühkindlichen Elementarerziehung zu widmen.
In. den Gesangvereinen müsse umgedacht werden, betonte Schneider. Ihre Aufgabe sei es, die reichen Geflechter der Musik zu offenbaren, aber auch sich selbst die Musik aufzuschließen, denn nur wer sich selber sein Werk erschlossen habe, könne dieses weitergeben, denn nur wer selbst begeistert  sei, könne andere begeistern.
Zuvor hatte der Vorsitzende des Männergesangvereins Frohsinn, Gerhard Jung. Einen kurzen Streifzug durch die Geschichte des ältesten Werschauer Vereins gemacht. Der Verein sei stolz, die Ziele der Gründer „Pflege des Gesangs, Hebung der kirchlichen Feier und der allgemeinen Bildung, wie in den ersten Statuten festgelegt“ über 100 Jahre erfüllt zu haben. Zwar sei die großen Zeiten, in denen der Chor über 60 Sänger zählte vorbei, doch such heute könne der Chor sich noch hören lassen. Er hoffe, sich in Zukunft würden sich Männer finden, die den Gesang im Verein pflegen wollten und diese hohe Sache in das nächste Jahrhundert weiterführten.
Mit einem Geschenk dankte Jung dem Dirigenten Monreal, Oberselters, der seit 20 Jahren den Männergesangverein Frohsinn leitet.
Seiner Verbundenheit mit Werschau und den Werschauer Vereinen gab der Schirmherr, Jagdpächter Willi Wankum, Ausdruck. Auch er rief dazu auf, die Vereine aktiv und passiv zu unterstützen.
Auf die wichtige Funktion des Gesangvereins im dörflichen Leben verwies Bürgermeister Bernhard Königstein. Er leiste einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben in der Gemeinde sowie zur Vokalbildung. In einer Zeit dominierender Einzelinteressen und sich auflösender sozialer Bindungen komme ihm such die Aufgabe zu, die Menschen in eine Gemeinschaft einzubinden.
In den Reigen der Gratulanten reihten sich der Kreisbeigeordnete Peter Schwertel, Gemeindereferent Karl-Heinz Grebe, der Vorsitzende des Sängerkreises, Alfred Henninger, der Vorsitzende der Sängergruppe Kirberger Land, Klaus Dönges, die Ortsvereine und der Vorsitzende des Männergesangvereins Concordia Niederbrechen, Josef Wünschmann, ein. Mitgestaltet wurde der Festabend vom Jubelchor, dem Kirchenchor St. Georg Werschau unter der Leitung von Kurt Fortenbacher sowie dem Mandolinenclub Wanderlust Niederbrechen.

Über den geplanten Programmablauf ist am im 14.08.1989 im Inform Brechen zu lesen:
100 Jahre Männergesangverein »Frohsinn« Werschau
Festtage vom 25.08. - 28.08.1989
Die Festtage zu diesem Jubiläum beginnen am Freitag, 25. August, um 20.00 Uhr mit einem Freundschaftssingen.
Dass der Verein trotz seiner 100 Jahre jung geblieben ist, zeigt die Tatsache, dass es die kleine Schar von 22 Sängern, durch Aktivitäten geschafft hat, 22 befreundete Vereine zur Gestaltung dieses Abends zu verpflichten. Trotz dieser großen Beteiligung wird an diesem Festabend Kurzweil herrschen, da die obligatorischen Reden und Ehrungen bereits an einem wohlgelungenen Festakt am Samstag, 1.07.1989, stattfanden.
Im Anschluss an die Vorträge spielt die Festkapelle »River Band« zum Tanz auf. Die Bevölkerung des kleinsten Ortsteils der Gemeinde Brechen hofft, dass die Standfestigkeit und die Mühe ihres Männergesangverein »Frohsinn« durch regen Besuch belohnt wird. Besonders zu erwähnen ist, dass der Schirmherr, Jagdpächter Willi Wankum, nicht nur in finanzieller Hinsicht mit zum Gelingen des Festes beiträgt, sondern auch folgende Vereine: Männergesangverein Müschenbach /Ww), Männergesangverein Mörlen, Männergesangverein Streithausen, Kroppacher Bläserchor, aus seiner Heimat zur kulturellen Mitwirkung nach Werschau mitbringt.

SAMSTAG, 26. August, »Musikverein Esenhausen« wieder in Werschau!
Wer vor 2 Jahren anlässlich des Jubiläums der Freiw. Feuerwehr Werschau unseren Ortsteil besucht hat, dem ist sicher der Musikverein Esenhausen noch heute in guter Erinnerung. Die Blaskapelle Esenhausen hatte eine Zeltatmosphäre geschaffen, wie sie sicher nur im alpenländlichen Raum erwartet werden kann. Die Besucher dieses Abends konnten erleben, dass von 20.00 Uhr bis tief in die Nacht eine Stimmung herrschte, die manch einen die Zeit vergessen ließ. Durch entstandene Freundschaften - Freiw. Feuerwehr, Männergesangverein und Kirchenchor - sie besuchten Esenhausen im vergangenen Jahr - ist es möglich, der Bevölkerung dieses Raumes den Besuch der Esenhausener und deren Auftritt am Samstag, 26. August, um 20.00 Uhr im Festzelt zu ermöglichen.

SONNTAG. 27. August, 9.00 Uhr
Die Aktiven des Männergesangvereins »Frohsinn« sind freudig überrascht, dass das 100jährige Bestehen ein solch würdiges »Festliches Konzert« am Sonntagmorgen bieten kann. Um 9.00 Uhr beginnen leistungsstarke Chöre aus unserem Heimatbereich, deren Bekanntheitsgrad zum Teil bis weit über die Grenzen der Bundesrepublik Deutsch-land hinausreicht, mit ihren Vorträgen. Es sind dies: Männergesangverein »Eintracht« Erbach, Männergesangverein »Fidelio« Eschhofen, Chorgemeinschaft Heringen/Linter/Werschau, Sängerchor Hintermeilingen, Männerchor »Cäcilia« Lindenholzhausen, Männergesangverein »Harmonie« Lindenholzhausen, Männergesangverein »Eintracht« Mörlen, Männergesangverein »Concordia« Niederbrechen, »Quartettverein« Niederhadamar, Sängerchor »Frohsinn« 1925 Obertiefenbach, »Quartettverein« Villmar e.V.
Anschließend an das Chorkonzert spielt der Musikverein des TV Niederbrechen zur Unterhaltung.

Am Sonntagnachmittag findet um 14.00 Uhr - entsprechendes Wetter vorausgesetzt - ein Festzug unter Beteiligung der Ortsvereine und einzelner Gruppen statt. Begleitet wird der Zug von den Blaskapellen der Freiw. Feuerwehren aus Nieder- und Oberbrechen sowie dem Musikverein aus Esenhausen, die auch im Anschluss an den Festzug im Zelt für Stimmung sorgen.
Sonntagabend 19.00 Uhr - Mit einer Neuerung, das Gruppensingen der Gruppe »Kirberger Land« auf den Sonntagabend ab 19.00 Uhr zu verlegen, wird an diesem Tag das Fest fortgesetzt. Die Vorstände der entsprechenden Vereine haben dieser ungewöhnlichen Zeit zugestimmt. Die folgenden Vereine nehmen teil:
Gemischter Chor »Germania« Dauborn,
Chorgemeinschaft Heringen/Linter/Werschau,
Gemischter Chor »Germania« Kirberg,
Gesangverein 1837 Mensfelden - Frauen-, Männer- und Gem. Chor,
Gemischter Chor »Einheit« Nauheim,
Landfrauensinggruppe Neesbach,
Gemischter Chor »Eintracht« Ohren,
Männergesangverein »Frohsinn« Werschau
Im Anschluss an das Gruppensingen kommen die tanzfreudigen Besucher des Festes mit der »River Band« zu ihrem Recht.

MONTAG, 28. August, ab 10.00 Uhr
Der traditionelle Frühschoppen am Montag steht unter dem Motto: »Gemeinsamkeit unter Jung und Alt«. Es wird das gemeinsame Treffen der älteren Mitbürger in Zusammenarbeit mit den Gemeindegremien und dem Vorstand des Männergesangvereins »Frohsinn« Werschau stattfinden. Um auch hier die sängerische Atmosphäre aufrecht zu halten, wird der Kirchenchor »St. Georg« Werschau und auch viele aus den Reihen der Anwesenden, mit einem Volksliedersingen die Zuhörer erfreuen.

Teilnehmer am Freundschaftssingen am Freitag, dem 25.08.1989
MGV 1846 Bad Camberg, Sängerchor Cäcilia Dietkirchen, MGV Eintracht Dombach, MGV Liederkranz Eisenbach, MGV Frohsinn Elz, MGV Eintracht Ennerich, GV Frohsinn 1848 Erbach, Sängervereinigung 1883 Esch, GV Sängerkranz Haintchen, MGV Müschenbach WW, MGV Frohsinn Niederbrechen, MGV Liederkranz Niederselters, Kirchenchor Cäcilia Oberbrechen, MGV Eintracht Oberbrechen, MGV Liederkranz Oberselters, GV Eintracht Offheim, MGV 1864 St. Christophorus Ostinghausen NRW, G-Chor Seelbach, MGV Einigkeit Streithausen, MGV 1872 Wiesbaden-Frauenstein, MGV Eintracht Würges, Kroppacher Bläser-Chor
Teilnehmer Festliches Konzert am Sonntag, 27.08.1989
MGV Eintracht Erbach, MGV Fidelio Eschhofen, Chor-Gemeinschaft Heringen/Linter, Sängerchor Hintermeilingen, Männerchor Cäcilia Lindenholzhausen, MGV Harmonie Lindenholzhausen, MGV Eintracht Mörlen, MGV Concordia Niederbrechen, Quartettverein Niederhadamar, S-Chor Frohsinn Obertiefenbach, Quartettverein Villmar
Teilnehmer am Gruppensingen der Gruppe Kirberger Land 27.08.1989
Gemischter Chor Germania Dauborn, Chorgemeinschaft Heringen/Linter/Werschau, Gemischter Chor Germania Kirberg, MGV und Frauenchor 1837 Mensfelden, Gemischter Chor Einheit Nauheim, Landfrauen-Singgruppe Neesbach, MGV Frohsinn Neesbach, Gemischer Chor Eintracht Ohren, MGV Frohsinn Werschau
Absagen 100 Jahre MGV Frohsinn Werschau
Sängerbund Dehrn, Harmonie Ahlbach, Liederkranz Hasselbach, Eintracht Dorndorf, Frauenchor Cäcilia Lindenholzhausen, Liederkranz Elbgrund, Sängerlust-Liederblüte Steinbach, Teutonia Villmar, Eintracht-Liederkranz Obertiefenbach, Eintracht Limburg

Über den Festverlauf ist am 28.08.1989 in der Nass. Neuen Presse zu lesen:
Zum 100-jährigen erweisen viele Chöre dem Männergesangverein „Frohsinn“ Reverenz
Brechen-Werschau (uk). - ‚Wohlan, ihr Freunde, seid gegrüßt“, diesen musikalischen Gruß entboten die Sänger des Männergesangvereins „Frohsinn“ ihren Gästen aus nah und fern, die zum Sängerfest aus Anlass des 100-jährigen Bestehens des Gesangvereins gekommen waren. Das Freundschaftssingen zum Auftakt, die Musikschau mit dem Musikverein Esenhausen, das festliche Konzert und der Festzug sowie das Gruppensingen der Sängergruppe „Kirberger Land“ am gestrigen Sonntag waren die Höhepunkte der Festtage. Die Feierlichkeiten klingen am heutigen Montag mit einem Frühschoppen, verbunden mit dem Altentag für die Großgemeinde Brechen, aus.
Beim Freundschaftssingen zum Auftakt des Festes hieß der Vorsitzende Gerhard Jung froh und dankbar die zahlreichen Sängerinnen und Sänger sowie die Zuhörer mit dem Schirmherren, Jagdpächter Willi Wankum, Bürgermeister Bernhard Königstein und dem Vorsitzenden des Sängerkreises Limburg, Alfred Henninger, an der Spitze, willkommen.
22 Chöre aus nah und fern waren gekommen, um dem Jubelverein Reverenz zu erweisen. Rund 500 Sängerinnen und Sänger aus der Kroppacher Schweiz, aus Taunus und Westerwald, der mit dem ‚Frohsinn“ befreundete Männerchor aus Wiesbaden-Frauenstein und der Männergesangverein „St. Christophorus“ aus Ostinghausen-Bad Sassendorf boten einen bunten Strauß ausgewählter und eindrucksvoller Chorwerke dar. Das Jagdhornbläserkorps „Kroppacher Schweiz“ rundeten das Programm ab, ehe gegen Mitternacht die Festkapelle „River Band“ zum Tanz aufspielte.
Ein buntes musikalisches Feuerwerk brannte der Musikverein aus Esenhausen am zweiten Festabend ab. Unter der Leitung von Wolfgang Sauter zogen die Musiker aus Schwaben bis tief in die Nacht hinein alle Register ihres musikalischen und komödiantischen Könnens und entfachten wie schon vor zwei Jahren beim Feuerwehrfest im vollbesetzten Festzelt wahre Begeisterungsstürme.
Die etwa 80 Gäste aus Esenhausen waren während der Festtage alle in Werschauer Familien untergebracht. Überhaupt konnte der Jubelverein während der Vorbereitungen und während der Festtage auf die Unterstützung der Bevölkerung zählen. Viele freiwillige Helfer packten fleißig mit an.
Ehrenbrief
Weitere renommierte Chöre aus der näheren und weiteren Umgebung gestalteten das festliche Konzert am gestrigen Morgen mit (wir berichten noch). Im Rahmen des Konzerts überreichte Bürgermeister Bernhard Königstein dem Vorsitzenden des Männergesangvereins „Frohsinn“, Gerhard Jung, den Ehrenbrief des Landes Hessen. Jung habe sich, so Königstein, um den „Frohsinn“, aber auch um die Gemeinde verdient gemacht. Seit 1962, mit nur einjähriger Unterbrechung, sei Jung in verantwortungsvoller und herausgehobener Position tätig, zehn Jahre als Zweiter und seit 1975 als Erster Vorsitzender. Darüber hinaus sei er rund fünf Jahre als Gemeindevertreter und Beigeordneter in Werschau und Brechen tätig gewesen.
Jung sei immer bereit, sich im Dorf und für die Gemeinschaft zu engagieren, sagte Königstein. Als 1 Beispiel nannte er die Mitarbeit bei der Ausrichtung der 750-Jahr-Feier. Die Gemeinde und die Gemeinschaft brauchten Männer wie Jung, die ihre Aufgaben mit Hingabe, Fleiß, Tatkraft und Umsicht erfüllten.
Auch zum Festzug gestern Nachmittag waren neben den Werschauern wieder viele Zuschauer aus den Orten der Umgebung gekommen. Vorneweg der Musikverein Esenhausen, der den Takt angab, marschierten die Ortsvereine, die einen in Uniform wie die Feuerwehr, die anderen in Trikots wie die Fußbal1er, mit bunten Noten geschmückt wie der Kirchenchor, in phantasie- vollen Kostümen wie die kleinen Gartenzwerge des Verschönerungsvereins oder in Tracht wie die Emsbachthaler, um nur diese zu nennen, durch die geschmückten Straßen.
Für musikalische Begleitung sorgten auch die Feuerwehrkapellen aus Niederbrechen und Oberbrechen, während Feuerwehr und Rotes Kreuz für Sicherheit sorgten. Nicht zu vergessen seien die Sängerfamilie im Kostüm von Anno Tobak und der von einem original Lanz-Bulldog gezogene Wagen eines Stammtischs.
Der Zug löste sich im Festzeit auf, wo weitergefeiert wurde, bis es Zeit war zum Gruppensingen der Chöre aus dem Kirberger Land.
-jährigen Bestehen des Männergesangvereins ‚Frohsinn“ Werschau, an dem sich die Ortsvereine sowie Vereine und Musikkapellen aus Niederbrechen und Oberbrechen beteiligten.

Inform Brechen vom 31.08.1989
100jähriges Bestehen des Männergesangvereins „Frohsinn“ Werschau
Im Rahmen des Festkonzertes anlässlich des 100 jährigen Bestehens des Männergesangvereins »Frohsinn« Werschau überreichte Bürgermeister Königstein dem Vorsitzenden des Vereins, Gerhard Jung, den Ehrenbrief des Landes Hessen.
Jung habe sich, so der Bürgermeister, um den »Frohsinn«, aber auch um die Gemeinde verdient gemacht. Seit 1962, mit nur einjähriger Unterbrechung, sei Jung in verantwortungsvoller und herausgehobener Position tätig, zehn Jahre als zweiter und seit 1975 als erster Vorsitzender.
Darüber hinaus sei er rund fünf Jahre als Gemeindevertreter und Beigeordneter in Werschau und Brechen tätig gewesen.
Jung sei immer bereit, sich im Dorf und für die Gemeinschaft zu engagieren, sagte Bürgermeister Königstein. Als Beispiel nannte er die Mitarbeit bei der Ausrichtung der 750-Jahrfeier von Werschau. Die Gemeinde und die Gemeinschaft bräuchten Männer wie Jung, die ihre Aufgaben mit Hingabe, Fleiß, Tatkraft und Umsicht erfüllten.

Weitere Informationen zum Männergesangverein Frohsinn Werschau

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