Zur Geschichte des Mandolinenclubs Wanderlust Niederbrechen

28.06.1920

Ein Vorgängerverein des heutigen Mandolinenclubs unternimmt einen Wanderausflug zur Tenne.

1921

Ein Vorgängerverein des heutigen Mandolinenclubs unternimmt einen Wanderausflug nach Königstein.

05.02.1925

Gründung des Mandolinenclubs "Wanderlust" Niederbrechen im Gasthaus "Nassauer Hof" in Niederbrechen durch 19 Jugendliche; Ziele sind die Ausübung der Zupfmusik, das Wandern durch die schöne Natur und die Pflege der Geselligkeit. Vereinslokal wird der "Nassauer Hof", 1. Vorsitzender Josef Weier (bis zum 05.06.1925). Clubwirt und Vereinsmitglied Peter Eufinger bringt den jungen Musikern das Notenlesen bei, so dass sich rasch ein Orchester aus 10 Spielern bildet.

1926

Bei einem Wettstreit in Wiesbaden-Dotzheim wird in der B-Klasse mit 10 Vereinen der 5. Preis errungen.

1927

Bei einem Wettstreit in Kiedrich wird in der B-Klasse mit 10 Vereinen der 7. Preis errungen.

1928

Bei einem Wettstreit in Gießen wird in der C-Klasse mit 8 Vereinen der 2. Preis sowie in Wiesbaden- Schierstein in der C-Klasse mit ebenfalls 8 Vereinen der 1. Klassen-, 1. Ehren- und Dirigentenpreis errungen.

1929

Bei einem Wettstreit in Bad-Kreuznach wird in der C-Klasse mit 9 Vereinen der 1. Klassen-, 1. Ehren- und Dirigentenpreis sowie in Dorndorf in der 1. Klasse mit 6 Vereinen der 1. Klassen-, 1. Ehren-, höchster Ehren- und Dirigentenpreis errungen.

1930

Bei einem Wettstreit in Staffel wird in der 1. Stadtklasse mit 5 Vereinen der 2. Klassenpreis errungen.

1934

Erstes Rundfunkkonzert beim Radio Frankfurt.

1935

Teilnahme an einem Wertungsspielen in Niederselters (Note: sehr gut).

1936 - 1939Rundfunkkonzerte in Frankfurt, Koblenz, Marburg, Mayen und Diez.

27.06.1939

Mandolinenclub "Wanderlust" Niederbrechen und Mandolinenclub REBIO Werschau: Die Spieler beider Mandolinenorchester unter Leitung von Isidor Dillmann, dem Dirigenten der Wanderlust, fahren als Vertreter des Kreises Limburg zu einem "Volkssender-Konzert" des "Reichssender Frankfurt" nach Marburg; es handelt sich dabei um den "Gauentscheid des Gaues Hessen-Nassau" für den Volkslieder-Wettbewerb anlässlich der Funkausstellung in Berlin.

27.07.1936Mandolinenclub "Wanderlust" Niederbrechen und Mandolinenclub REBIO Werschau: Der Dirigent des Mandolinenclus Niederbrechen, Isidor Dillmann, wird aufgrund der erfolgreichen Teilnahme am Gauentscheid in Marburg zur Teilnahme an einem Volkslieder-Konzert auf der Berliner Rundfunkausstellung (28.08. bis 06.09.1936) aufgefordert; beide Orchester bilden eine Interessengemeinschaft unter dem Namen "Mandolinenorchester Niederbrechen-Werschau".

27.08.1936 - 31.08.1936

Mandolinenclub "Wanderlust" Niederbrechen und Mandolinenclub REBIO Werschau: Die Spieler beider Mandolinenorchester nehmen als "Mandolinenorchester Niederbrechen-Werschau" unter Leitung von Isidor Dillmann als einziges hessisches Orchester am Volkssender-Wettbewerb in Berlin anlässlich der "13. Grossen Deutschen Rundfunk- und Fernseh-Rundfunk-Ausstellung" (28. August - 6. September) teil. Während eines viertägigen Aufenthalts in Berlin werden verschiedene Sendungen des Orchesters aus dem Sendehaus und dem Funkgarten direkt übertragen.

Willi Schütz aus Niederbrechen berichtet über eine Begebenheit bei einem Rundfunkauftritt des Vereins im Jahre 1936, beim Reichssender Frankfurt:
Vor dem Spielen wurden zur Ansage verschiedene Angaben über den Verein erfragt. So auch der Name des Dirigenten Isidor Dillmann. Der Rundfunkmann erschrak bei Nennung des Namens. Er meinte, dass sei ein jüdischer Name und der könnte nicht angesagt werden. Bei der Übertragung hieß es dann: „Der Mandolinenclub Wanderlust Niederbrechen spielt unter der Leitung von Jakob Dillmann“.
(Quelle: Inform 29.10.1992)

"1936 nahmen wir am Volkssenderwettbewerb teil. Wir spielten bei den Ausscheidungen in Limburg und Marburg und wurden als einziger Mandolinenverein von Hessen nach Berlin verpflichtet. Die Spieler unseres Brudervereins Werschau, von denen auch jetzt noch verschiedene in unserem Orchester mitwirken, nahmen daran teil. Es war vielleicht das schönste Erlebnis des M. C. Wanderlust. Freifahrt mit 4tägigem kostenlosen Aufenthalt in Berlin, die Mitwirkung bei verschiedenen Sendungen im Sendehaus und im Funkgarten - das war für uns eine Freude, aber gleichzeitig auch eine Krönung unserer seitherigen Arbeit im Dienste der Volksmusik."
(Quelle: Mandolinenclub Wanderlust Niederbrechen - Festschrift  zum 25-jährigen Vereinsjubiläum 1950, S. 7)

siehe auch den Themenbeitrag "Volkssender-Wettbewerb in Berlin"

1938Rundfunkkonzert als Heimatsendung aus Niederbrechen.
Mai 1938Gemeinschaftskonzert von Frohsinn Niederbrechen, Mandolinenclub und der Dorfkapelle in Niederbrechen.

nach 1945

Da viele Vereinskameraden im 2. Weltkrieg gefallen oder noch in Kriegsgefangenschaft sind, werden 15 junge Spieler musikalisch an Mandoline, Mandola, Gitarre und Bass ausgebildet.

1948

Teilnahme an einem Wertungsspielen in Wiesbaden-Sonnenberg (Note: sehr gut).

 

In den ersten Jahren nach dem Kriege mußten Veranstaltungen von Vereinen von der Militärregierung (U.S.) genehmigt werden.

Veranstaltungsgenehmigung von der US-Militärregierung vom 30.04.1948
OFFICE OF MILITARY GOVERMENT FOR LAND HESSE
INFORMATION CONTROL DIVISION APO  633 US ARMY
Theater and Music Branch
Zimmer 361
Gutenbergplatz 3
Wiesbaden, den 30. April 1948
Sondergenehmigung
Hiermit wird dem Mandolinenclub „Wanderlust“ in Niederbrechen unter Leitung von Herrn Heinrich Saal Sondergenehmigung für folgende Veranstaltungen erteilt:
Mandolinenkonzert am 29. u. 30. Mai in Niederbrechen
Diese Sondergenehmigung berechtigt zum Druck von Plakaten, Programmen sowie Eintrittskarten. Plakate und Programme müssen den Aufdruck tragen:
GEDRUCKT UNTER DER SONDERGENEHMIGUNG DER  NACHRICHTENKONTROLLE  WIESBADEN VOM 30. April 1948.
Von Plakaten und Programmen ist jeweils ein Abdruck der Nachrichtenkontrolle Wiesbaden, Gutenbergplatz 3, Zimmer 361 vorzulegen bzw. einzureichen.
WILLIAM P DUBENSKI
US CIV, Chief, Film, Theater and Musik Branch
(Quelle: Inform 29.10.1992)

 

1949

Teilnahme an einem Wertungsspielen in Braubach (Note: Vorzüglich) sowie beim Ehrenspielen in Braubach, wo in der 1. Landklasse mit 4 Vereinen der 1. Ehren- und höchster Ehrenpreis errungen wird.

26.12.1949

Bei einem Konzert des Frohsinns Niederbrechen in der TV-Turnhalle unter Mitwirkung des aus Oberbrechen stammenden Opernsängers Jakob Sabel begleitet das Mandolinenorchester den Walzer "Rosen aus dem Süden" musikalisch.

1950

Bei einem Wettstreit in Wiesbaden-Dotzheim mit 5 Vereinen wird der 2. Klassen- und 3. Ehrenpreis errungen.

01.07.1950 - 03.07.1950

25-jähriges Bestehen: Der Verein zählt 76 Mitglieder, davon 30 Spieler.
1. Juli: Festzug zum Festplatz und Festkommers im Festzelt mit den Ortsvereinen.
2. Juli: Wertungsspielen und Mandolinen-Wettstreit in 3 Klassen; 25 Vereine musizieren in zwei Konzertsälen (TV-Turnhalle und Saal des Gasthauses "Zum Schwarzen Ross").
3. Juli: Frühschoppen, Kinderfestzug und Volksfest.

1951

Bei einem Wettstreit in Elz wird in der A-Klasse mit 3 Vereinen der 1. Klassen-, 2. Ehren-, Dirigenten- und höchster Ehrenpreis errungen.

1953

Bei einem Wettstreit in Wiebelsbach/Odenwald wird in der A-Klasse mit 3 Vereinen der 1. Klassen- und 2. Ehren­preis errungen.

1954

Bei einem Wettstreit in Dieburg wird in der A-Klasse mit 5 Vereinen der 2. Klassen-, 1. Ehren- und höchster Ehrenpreis errungen.

04.07.1954

Bei einem Wettstreit für Zupforchester in Dieburg bei Darmstadt erringt das Orchester unter Leitung seines jungen Dirigenten Alfred Koob in der 1. Klasse gegen starke Konkurrenz den 2. Klassenpreis und den 1. Ehrenpreis sowie für die höchste erzielte Gesamtpunktzahl den Höchsten Ehrenpreis.

1956

Beim ersten Besuch des Internationalen Wettstreits in Köln-Frechen wird in der A-Klasse mit 5 Vereinen der 2. Klassenpreis und Sonderpreis für das volkstümlichste und arteigenste Musikstück errungen.

1956

Teilnahme an einem Wertungsspielen in Wetzlar-Niedergirmes (Note: gut).

1957

Bei einem Wettstreit in Oberbrechen wird in der Klasse für Mandolinen-Orchester mit 3 Vereinen der 1. Klassen-, 1. Ehren-, Dirigenten- und höchster Ehrenpreis errungen.

29.11.1958

Gemeinsame Rundfunkaufnahme zusammen mit Männer- und Kinderchor des Frohsinn Niederbrechens durch den Hessischen Rundfunk in der TV-Turnhalle; aufgenommen werden Wander- und Jagdlieder.

1959

Beim Besuch des Internationalen Wettstreits in Schaesberg (Holland) wird in der Ehrenklasse mit 4 Vereinen der 1. Klassen-, Dirigenten- und Ehrenpreis mit Lob der Jury gewonnen.

1960

Rundfunkaufnahme mit dem Südwestfunk in Niederbrechen.

12.06.1960

Gemeinschaftskonzert mit dem Frohsinn Niederbrechen in der Turnhalle Niederbrechen.

1961

Teilnahme an einem Wertungsspielen in Elz in der Gruppe A mit 4 Vereinen (Prädikat: hervorragend).

Apr. 1961

Beim Besuch des Internationalen Wettstreits in Schaesberg (Holland) wird in der Ehrenklasse mit 3 Vereinen der 3. Preis gewonnen.

Aug. 1962

Beim Besuch des Weltmusik-Wettbewerbs in Kerkrade (Niederlande) erzielt das Orchester mit seinen 20 Musikern unter Leitung von Willi Kremer in der 2. Division mit 7 Vereinen den 3. Preis mit Bronzemedaille.

1964

Rundfunkaufnahme mit dem Hessischen Rundfunk in Niederbrechen.

30.05.1964

Gemeinschaftskonzert mit dem Mandolinen-Verein "Frisch-Voran" Oberhausen in der TV-Turnhalle.

1965

Beim Besuch des Internationalen Wettstreits in Falkenstein/Taunus wird ein 2. Preis gewonnen.

12.09.1965

40-jähriges Bestehen mit einem Konzert in der TV-Turnhalle Niederbrechen; beteiligt sind Mandolinenorchester aus Runkel, Kelkheim, Elz, Kiedrich, Neuenhain, Falkenstein und Niederbrechen.

1966

Teilnahme an einem Wertungsspielen in Elz (Note: sehr gut).

19.11.1966

Gemeinschaftskonzert mit dem Akkordeon-Orchester Idstein/Ts. in der TV-Turnhalle.

1968

Beim Besuch des Internationalen Wettstreits in Koslar wird in der A-Klasse mit 9 Vereinen der 6. Preis (in der Sonderklasse mit Zusatzinstrumenten der 3. Preis) gewonnen.

1970

Rundfunkaufnahme mit dem Hessischen Rundfunk in Niederbrechen.

06.11.1971

 Gemeinschaftskonzert mit dem Kirchenchor Cäcilia Niederbrechen in der TV-Turnhalle in Niederbrechen.

1973

Teilnahme an einem Wertungsspielen in Wiesbaden-Sonnenberg mit 8 Vereinen (Note: sehr gut).

28.07.1974

Beim Besuch des Weltmusik-Wettbewerbs in Kerkrade (Niederlande) wird in der Mittelstufe mit 6 Vereinen der 3. Preis mit Bronzemedaille gewonnen; die Stimmung und das Gemeinschaftsgefühl mit den Musikern aus aller Herren Länder bleiben den Spielern aus Niederbrechen unvergessen.

19.04.1975

50-jähriges Bestehen: Volkstümliches Konzert zusammen mit dem Kirchenchor Cäcilia Niederbrechen in der TV-Turnhalle.

09.08.1975 - 11.08.1975

50-jähriges Bestehen: Der Verein zählt 91 Mitglieder, davon 30 Spieler.
9. August: Festkommers mit den Ortsvereinen, anschließend Tanz mit der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Niederbrechen.
10. August: Wertungsspielen von 7 Mandolinen-Orchestern im Festzelt; abends Festball mit dem Hans-Steiner-Sextett.
11. August: Frühschoppenkonzert mit der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Niederbrechen

30.07.1976 - 01.08.1976

3-Tagesfahrt nach Holland.

29.10.1977

Gemeinschaftskonzert mit dem Kirchenchor Cäcilia Niederbrechen in der TV-Turnhalle.

14.05.1978

Teilnahme am Wertungsspielen für Zupfinstrumente in Sulzbach/Taunus mit insgesamt sieben Orchestern (Prädikat: sehr gut bis vorzüglich); der Wertungsrichter Walter Scharf (Darmstadt) bezeichnet die Literaturauswahl des Mandolinenclubs (das "Adagio ma non troppo" von Ludwig van Beethoven und die "europäische Suite" von Konrad Wölki) "als bemerkenswert und empfehlenswert".

01.09.1978 - 03.09.1978

3-Tagesfahrt in die Lüneburger Heide.

03.11.1979

Gemeinschaftskonzert mit dem Kirchenchor Cäcilia Niederbrechen und dem Gesangverein Cäcilia Probbach in der TV-Turnhalle.

1980

Wanderwart Bernd Eufinger hat die Idee für die erste Mehrtageswanderung; Ausgangspunkt ist eine Hütte in der Nähe von Freiburg im Breisgau.

31.10.1981

Gemeinschaftskonzert mit dem Kirchenchor Cäcilia Niederbrechen und dem Kirchenchor St. Peter und Paul Villmar in der TV-Turnhalle Niederbrechen.

29.10.1983

Gemeinschaftskonzert mit dem Kirchenchor Cäcilia Niederbrechen in der Schulturnhalle Niederbrechen.

1984

Die Wanderer sind erstmals mit dem Fahrrad unterwegs, zur Tradition wird die Fahrradwanderung am Maifeiertag.

 

 

Mandolinenklub „Wanderlust“ e. V. Niederbrechen. Willi Kremer über 25 Jahre Dirigent

Geboren am 31.1.1911 in Niederbrechen, Krs. Limburg / Lahn, verschrieb sich Willi Kremer schon mit 7 Jahren der Musik.

Er widmete sich anfangs besonders der Chormusik. Selbstständig übernahm er seinen ersten Männerchor bereits mit 23 Jahren im Jahre 1934. Im gesamten standen in den Jahren 1951-1980 zehn Chöre und ein Kinderchor unter seiner Führung.

1958 übernahm er die musikalische Leitung des Mandolinenclubs „Wanderlust“ in Niederbrechen und setzte bis heute sein ganzes Engagement in die Führung des Orchesters. Gemeinschaftskonzerte, Männerchöre sowie Kirchenchöre mit Mandolinen-Orchester wurden des öfteren veranstaltet und fanden großen Beifall bei Zuhörern und Presse. Besondere Erfolge des Orchesters waren einige Aufnahmen im Hessischen Rundfunk und Südwestfunk, internationale Wettstreite im In- und Ausland und Bronzemedaillen bei Weltmusikfesten in Kerkrade (Holland).

Seine Aktivitäten ist es vorrangig zu verdanken, dass das Mandolinen-Orchester „Wanderlust“ bis zum heutigen Tage erfolgreich in der Öffentlichkeit auftreten kann.

(Quelle: Inform 31.10.1985)

 

01.11.1986

Konzert im Pfarrsaal Dietkircher Straße in Niederbrechen mit Ehrung des ehemaligen, langjährigen Dirigenten Willi Kremer.

27.12.1987

Konzert im Pfarrsaal Dietkircher Straße in Niederbrechen unter Leitung von Thomas Roth, der das Zupforchester erst einige Wochen vorher als Dirigent übernommen hatte; Gastverein ist der Musikverein Oberbrechen unter Leitung von Hartwig Preußer.

22.10.1988

Konzert gemeinsam mit dem Jugendstreichorchester der Kreismusikschule Limburg im Pfarrsaal Dietkircherstraße in Niederbrechen.

1990

Aus privaten und beruflichen Gründe verringert sich die Zahl der Spieler kontinuierlich; als weitere Ursache wird vermutet, dass die Zupfmusik nicht mehr dem Geschmack der Zeit entspricht.

13.06.1990 - 17.06.1990

Mehrtagesfahrt.

25.05.1991

Konzert mit dem Kinder- und Jugendsingkreis der Concordia im Pfarrsaal Dietkircher Straße in Niederbrechen.

19.05.1993 - 23.05.1993

Mehrtagesfahrt.

04.07.1993

Konzert mit populärer Musik aus mehreren Jahrhunderten in der Berger Kirche.

1996

Die Situation des Orchesters stabilisiert sich. Ein „harter Kern“ von ca. 10 Musikern kristallisiert sich heraus.

18.05.1997 - 19.05.1997

Die Musiker fahren über Pfingsten nach Lyon/Frankreich; das Orchester wird von den französischen Freunden aufs herzlichste aufgenommen.

1998

Nach Schließung der Bäckerei Eufinger in der Limburger Straße verliert das Orchester nach über 70 Jahren sein Vereinslokal; die Proben finden nunmehr im neuen Seniorenzentrum Brechen statt.

01.11.1998

Anlässlich 100 Jahre Bücherei Niederbrechen laden Mandolinenorchester und Bücherei zu einem "Abend mit Musik und Lyrik" in den Pfarrsaal in der Dietkircher Straße ein, kommen Gedichte, Balladen und Zupfmusik zu Gehör.

26.03.2000

75-jähriges Bestehen mit Gottesdienst und anschließender Jubiläumsfeier im Pfarrsaal; insgesamt zählt der Verein 84 Mitglieder.

27.08.2000

75-jähriges Bestehen mit Jubiläumskonzert in der Pfarrkirche Niederbrechen zusammen mit dem MGV Frohsinn Niederbrechen (Leitung Benedikt Bach), MGV Concordia Niederbrechen (Leitung Richard Moser), dem Blasorchester der Feuerwehr Niederbrechen (Leitung Klaus Dasbach) und dem Blasorchester des TV Niederbrechen (Leitung Michael Steiner); anschließend musikalischer Abend im Weinlokal „Leiterhaus“.

24.06.2001

Kanutour auf der Lahn.

2002

Mehrtagesfahrt in den Schwarzwald.

29.09.2002

Konzert gemeinsam mit den "Lollipops", der Chorgruppe im MGV Frohsinn Niederbrechen (Leitung Walter Born), sowie eine "Junge Akkordeongruppe" (Leitung Alexander Poppe) im Pfarrsaal Dietkircherstraße in Niederbrechen; auf dem Programm steht ein bunter Reigen von Klassik über Volksmusik bis hin zur Moderne.

21.09.2003

Konzert "Ein Nachmittag mit Musik & Lyrik" im Pfarrsaal Dietkircherstraße zusammen mit der Bücherei Niederbrechen, deren Mitarbeiter/innen ausgewählte Gedichte zwischen den Musikstücken vortragen.

31.07.2007

Die Kulturhalle wird neues "Vereinslokal",wo fortan geprobt wird.

23.09.2007

Konzert "Zupfmusik zur Kaffeezeit" in der neuen Kulturhalle in Niederbrechen; als Gast: Maurice Heun an der Trompete.

28.09.2008

Konzert "Vom Minnelied bis Musical und Beat. Eine 'Zupf-Musikalische' Zeitreise" in der Kulturhalle in Niederbrechen; als Gast: das Gitarrenensemble "Gitarre Plus" sowie einem Harfenensemble.

20.09.2009

Konzert "Mit schönen Weisen durch Deutschland reisen" in der Kulturhalle in Niederbrechen; als Gast: die Ensembles der Sängervereinigung Münster "Magic Kids" und "Klangzauber" sowie Michaela Friedrich an der Querflöte.

2010

Gemeinsam mit anderen Künstlern nimmt das Zupforchester eine CD unter dem Titel „Wunderschöner Taunus“ auf und spielt u.a. den von Bernd Eufinger komponierten "Taunuswalzer".

19.09.2010

Konzert "Saiten Tanz mit Schwung und Eleganz" in der Kulturhalle in Niederbrechen; als Gast: das Tanzpaar Alexandra Koscielny und Martin Schermuly sowie Jana Eufinger und Michaela Assmann an der Querflöte.

25.09.2011

Konzert "Filmmelodien in schönen Harmonien" gemeinsam mit dem Saxophon-Ensemble "Sax and the City" in der Kulturhalle in Niederbrechen.

30.09.2012

Konzert "Musicals, Opern, Operetten in bunten Facetten" gemeinsam mit dem Salonorchester des Musikvereins Oberbrechen mit mehr als 300 Besuchern in der Kulturhalle in Niederbrechen.

29.09.2013

Konzert "Einmal quer durchs Mittelmeer" in der Kulturhalle Niederbrechen mit den "Lollipops" des Frohsinn Niederbrechen als Gast.

28.09.2014

Konzert "MaCluWa in USA" in der Kulturhalle in Niederbrechen; als Gast: Manfred Braune am Flügel, Andreas Höhler Gesang und die Tanzgruppe "Elysion" (" New York, New York") des Frohsinn Niederbrechen.

27.09.2015

Konzert als unterhaltsame Zeitreise durch die Zeit seit der Vereinsgründung 1925 bis ins Jahr 2015 in der Kulturhalle in Niederbrechen; neben Musikbeiträgen werden kleine Szenen gespielt, die Erinnerungen an das Vereinsleben wecken.

05.05.2016

Konzert unter dem Motto „Mandolinen mal modern“ an Christi Himmelfahrt im Pfarrer-Herlth-Haus mit modernen Kompositionen aus dem 20. und 21. Jahrhundert; Solisten: Lars Fischbach und Matthea Born.

25.09.2016

Wunschkonzert "Musiklotterie 6 aus 49" in der Kulturhalle Niederbrechen; die dargebrachten Musikstücke konnten die Zuhörer im Vorfeld selbst auswählen - beliebtester Publikums-Titel ist „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens.

01.10.2017

Konzert "Der Mandolinenclub lädt ein zum europäischen Ratekrimi. Mit Musik, Gesang, spannenden Fragen, Kuchen und Kaffee" in der Kulturhalle Niederbrechen; das Publikum ist eingeladen, mitzuraten und das Ermittlertrio zu unterstützen.

30.09.2018

Konzert "Rumba, Fiesta und Caramba. Melodien aus Lateinamerika" gemeinsam mit dem Jugendensemble "Stabile Saitenlage" unter Leitung von Kuno Wagner in der Kulturhalle Niederbrechen; als Gast: Manfred Braune am Konzertflügel.

29.09.2019

Konzert "Ein Melodienstrauß fürs Kaffeehaus" in der Kulturhalle Niederbrechen; als Gesangssolist: Gerhard Kraus, am Akkordeon begleitet von Roland Röhlich.

25.09.2022

Konzert "Perlen der Filmmusik" in der Kulturhalle Niederbrechen.

In der Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum im Jahr 1959 findet sich dieser interessante und aufschlussreiche Rückblick

Wir waren damals vor 25 Jahren blutjunge Burschen, als wir den Mandolinen-Club „Wanderlust“ gründeten. Wir wußten nicht allzuviel von Musik, denn es gab noch kein Radio und eine Fahrt zu einem guten Orchesterkonzert oder in die Oper war zu teuer; aber wir hatten Freude an der Musik. Wir kannten auch damals unsere schöne Heimat noch schlecht, denn nur ein paar Schulausflüge hatten uns in den Taunus geführt; aber wir liebten die Natur und wollten sie als Wanderer durchstreifen. Das war wohl der Anlaß zur Gründung des Mandolinen-Clubs „Wanderlust“.

Mandolinen- und Gitarrenspiel war in Niederbrechen nicht neu. Wir aber wollten nach Noten spielen. Unser einziges älteres Mitglied Herr Clubwirt Peter Eufinger lehrte uns dann mit Mühe und Geduld diese Kunst, und bald konnten wir mit einem 10 Mann starken Orchester schon leichtere Sachen spielen. Wir hielten interne Veranstaltungen ab und kauften uns von dem Erlös neue Instrumente. 1926 wagten wir uns auf den 1. Wettstreit nach Wiesbaden-Dotzheim und 1927 fuhren wir zum Wettstreit nach Kiedrich. Bisher hatten wir ohne Dirigent gespielt. 1928 übernahm Herr Isidor Dillmann die Leitung des Orchesters. Ein Zupfbaß und ein Mandolin-Cello wurden angeschafft. Wir veranstalteten jetzt auch schon einmal ein öffentliches Konzert. 1928 beteiligten wir uns an den Wettstreiten in Gießen und Wiesbaden-Schierstein, 1929 in Bad Kreuznach und Dorndorf und 1930 in Staffel. Dazwischen wirkten wir noch bei verschiedenen Mandolinenfesten mit. Das Orchester hatte sich inzwischen gut eingespielt, und unsere Konzerte wurden beliebt.

Nach und nach flauten die Wettstreite ab, und wir verlegten uns mehr auf Konzerte. 1933 wurden verschiedene Jungspieler angelernt. Wir spielten jetzt fast ausschließlich leichte Volksmusik und gingen dann weiter zu Original-Zupforchester-Kompositionen, die zum Teil wirkungsvolle Aufführungen erbrachten. 1934 gaben wir bei Radio Frankfurt unser 1. Rundfunkkonzert. 1936 nahmen wir am Volkssenderwettbewerb teil. Wir. spielten bei den Ausscheidungen in Limburg und Marburg und wurden als einziger Mandolinenverein von Hessen nach Berlin verpflichtet. Die Spieler unseres Brudervereins Werschau, von denen auch jetzt noch verschiedene in unserem Orchester mitwirken, nahmen daran teil. Es war vielleicht das schönste Erlebnis des M. C. Wanderlust. Freifahrt mit 4tägigem kostenlosen Aufenthalt in Berlin, die Mitwirkung bei verschiedenen Sendungen im Sendehaus und im Funkgarten - das war für uns eine Freude, aber gleichzeitig auch eine Krönung unserer seitherigen Arbeit im Dienste der Volksmusik. Von 1936 bis 1939 spielten wir dann öfters bei Radio Frankfurt und Koblenz. Radio Frankfurt brachte unter unserer Mitwirkung eine Heimatsendung aus Niederbrechen. Wir gaben in vielen Dörfern Volksmusikkonzerte, und Zitherspieler Josef Besold aus Niederselters gesellte sich zu uns. Der Krieg 1939 ließ auch unseren Clubbetrieb ruhen.

1945 wurde mit neuem Eifer angefangen. Es wurden ca. 15 Jungspieler angelernt, die sich nach kurzer Zeit gut in das Orchester einfügten. Wir veranstalteten wieder gut besuchte Konzerte in der Turnhalle und beteiligten uns an dem Wertungsspielen in Wiesbaden-Sonnenberg und 1949 an dem Fest der Volksmusik in Braubach.

Wie wir in der Musik nach und nach zu einer klaren Linie strebten und das Volkstümliche in den Vordergrund stellten, so war es auch beim Wandern. Anfangs machten wir die üblichen Ausflüge; aber schon bald sahen wir ein, daß zum frohen Wandern doch mehr gehört, als im Sonntagsstaat zu irgendeinem beliebigen Ausflugsziel zu fahren. Eine zunftgemäße Wanderkluft wurde angeschafft, beim Lagerfeuer wurde abgekocht und die schönen alten und neuen Wandervogellieder erklangen bei unseren Fahrten. Wir durchstreiften den Taunus und den Westerwald, das Rhein- und das Lahntal, und schöne Erinnerungen an die Wanderungen werden in uns fortleben. Auch die Geselligkeit wurde gepflegt, und unsere Familienabende, Weihnachtsfeiern, Wanderabende usw. hatten immer einen guten Klang und wurden gerne besucht.

Die Statistik unserer Wanderungen: 1931: 4. 1932: 8, davon 1 Sonnwendfeier. 1933: 5. 1934: 2, davon 1 Sonnwendfeier. 1935: 3, davon 1 Sonnwendfeier. 1936: 1. 1938: 1. 1939: 1. 1946: 2. 1947: 6. 1948: 6. 1949: 6. Insgesamt 54 Wanderungen.

(Quelle: Festschrift zum Jubiläumsfest anläßlich des 25-jährigen Bestehens, 1950, S. 8-9)

Vereinsausflüge waren nicht nur in den ersten Jahrzehnten fester Bestandteil des Jahresprogramms, sondern sind auch heute noch fest im Jahresprogramm verankert. Hier einige Ziele in den letzten Jahren/Jahrzehnten:

Brühl bei Köln mit Phantasialand und Koblenzer Weindorf (09.07.1977), Schmetterlingspark in Bendorf, Kloster Maria Laach und Bad Breisig (15.08.1999), Mittelrhein (03.10.1999), Wetterau (24.09.2000), Wertheim und Odenwald (Herbst 2001), Hanau zur Landesgartenschau (2002), Köln mit Schokoladenmuseum und Panoramalokal (2003), Eifel (2004), Frankenberg und Edersee (2006), Mosel (2008), Fachwerkstadt Alsfeld (05.05.2013), Odenwald (11.05.2014), Fulda mit Schloss Fasanerie (10.05.2015), Büdingen mit Keltenwelt auf dem Glauberg (22.05.20169, an die Nahe mit Freilichtmuseum Bad Sobernheim (14.05.2017), Herborn mit Landschaftspark Westerwald und der Abtei Marienstatt (06.05.2018).

Neben den Vereinsausflügen spielt das „traditionelle“ Wandern eine große Rolle. Im Jahresprogramm sind viele Wandertage aufgenommen, aber seit 2007 auch wieder Mehrtageswanderungen: 2007 auf den Rennsteig in Thüringen, 2008 erneut an den Rennsteig, wo das zweite Teilstück erkundet wird, 2011 ins Ahrtal, 2012 nach Cochem an der Mosel, rund um den Edersee, 2015 in den Pfälzer Wald, 2017 in den Spessart, 2018 auf dem Moselsteig, 2019 rund um Trier, im benachbarten Luxemburg sowie am Nürburgring und 2022 ins Sauerland.

 

Musikalische Leitung:

Peter Eufinger

1925 - 1928

Isidor Dillmann

1928 - 1953

Alfred Koob

1953 - 1958

Willi Kremer

1958 - 1978, 1980 - 1986

Ludwig Schneider (vorübergehend)

1978 - 1979

Manfred Braune

1986 - 1993

Thomas Roth (vorübergehend)

1987 + 1988

Heinz-Theo Sonnabend

seit 1993

 

1. Vorsitzende:

Bernhard Schneider

1925 - 1933

Ernst Schmitt

1933 - 1939

Karl Schneider

1939 - 1946

Heinrich Saal

1946 - 1965

Josef Fachinger

1965 - 1978

Willi Schütz

1978 - 1980

Bernd Eufinger

1980 - 1982

Axel Eufinger

1982 - 1984

Michael Klippel

1985 - 1988

Heinz-Theo Sonnabend

1988 - 2008

Gerhard Heun

seit 2008

 

Quelle: Arbeitskreis Historisches Brechen, 02.04.2023, -GB-

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