In der Werschauer Chronik finden sich nur wenige Hinweise auf den Verein.
Als Gründungsdatum ist in der Satzung des Vereins der 01.01.1923 angegeben.
Erster Vorsitzender wird Joseph Staat, Schriftführer Josef Trabusch und Kassierer August Cron. Musikleiter wird Adam Muth. Das Vereinslokal war vermutlich das Gasthaus Urban in Werschau.Aufgelöst wurde der Verein nach den Krieg, einige Werschauer spielen – mangels Mitspieler – beim Mandolinenclub in Niederbrechen mit.
Satzung Mandolinenclub „Rebio“ Werschau
gegründet den 1. Januar 1923
§ I
§ II Mitgliedschaft
§ III Verfassung und Geschäftsführung
Die Organe des Clubs sind:
b. Generalversammlung
§ IV
§ V Ausschluss
Ein Ausschluss erfolgt, wenn ein Mitglied dreimal gegen die Statuten verstößt.
§ VI Auflösung
Die Auflösung kann nur durch die Generalversammlung beschlossen werden. Der Antrag muss vom Vorstand oder von wenigstens 4 Mitgliedern gestellt sein. Der Beschluss der Auflösung gilt als gefasst, wenn ¾ der erschienenen Mitglieder dafür stimmen. Nach erfolgter Auflösung findet die Liquidation statt, die durch den Vorstand geschieht. Die Liquidatoren fassen ihre Beschlüsse nach Stimmenhoheit. Nach Beendigung der Liquidation ist eine Schlussrechnung aufzustellen und der Generalversammlung zur Prüfung und Genehmigung vorzulegen. Ergibt sich ein Überschuss, so wird derselbe an die Mitglieder verteilt.
Der Vorstand
Erster Vorsitzender: Joseph Staat
Schriftführer: Josef Trabusch
Kassierer: August Cron
Musikleiter: Adam Muth
Im Werschauer Gesprächskreis wurden die nachfolgenden Informationen zusammengestellt.
1924
Am 14.09.1924 feiert die Jugend Werschaus zwei Feste: der Werschauer Sportverein (Leitung Franz Wolf) lässt seine und fremde Mannschaften zu leichtathletischen Kämpfen aufbieten, und der Mandolinenclub REBIO hält einen Wettstreit ab. Die Feste beginnen mit einer Frühmesse. Nach dem Amt geht der Tanz los. Auf den Wiesen hinter der alten Schule ist der Festplatz. 50 Pf. Eintritt müssen die Gäste beim Sportverein bezahlen, die Mandolinencluber erhebt sogar für ihre Musik 1,25 Eintritt. Mittagskirche ist um 12:30 Uhr. Es gibt ein Festzug mit Festdamen und mit Lehrer Wolf vorn an der Spitze Der Landrat Herkenrath kommt mit Auto und beglückwünscht Lehrer Wolf zu seinem Fest, das so bedeutungsvoll für die Ertüchtigung unseres Volkes ist.
1925
Gründung des Mandolinenclubs "Wanderlust" im Gasthaus "Nassauer Hof" in Niederbrechen am 05.02.1925 durch 19 Jugendliche; Ziele sind die Ausübung der Zupfmusik, das Wandern durch die schöne Natur und die Pflege der Geselligkeit,
1926
Am 20.04.1926 erringt der Mandolinenclub bei einem Wettstreit ein Diplom „sehr gut“.
1932
Am 10.01. und 17.01.1932 spielen Mitglieder des Mandolinenclubs „REBIO“ Werschau das Stück „Det Ännche von de Goldbachmill“ (vermutlich im Gasthaus Urban, der Besitzer Urban spielt selbst in Mandolinenclub mit).
Mitte der 1930
Aufgelöst wurde der Verein Mitte der 1930 er, einige Werschauer spielen beim Mandolinenclub "Wanderlust" Niederbrechen mit.
1936
Josef Klein aus Werschau fährt zusammen mit der Mandolinenvereinigung Niederbrechen - Werschau am 27.06.1936 zum Spielen für Rundfunkaufnahmen nach Marburg.
Spieler vom Mandolinenclub Wanderlust nahmen am Volkssender-Wettbewerb in Berlin anlässlich der "13. Grosse deutschen und Volkssender Rundfunkausstellung Berlin 1936" (28. August - 6. September 1936) teil, auch Spieler vom Bruderverein REBIO Werschau, von denen auch jetzt noch verschiedene in Niederbrechen mitwirken, nahmen daran teil.
Die Spieler des Mandolinenclubs REBIO Werschau und Mandolinenclubs "Wanderlust" Niederbrechen unter Leitung von Isidor Dillmann, dem Dirigenten der Wanderlust, fahren am 27.06.1936 als Vertreter des Kreises Limburg zu einem "Volkssender-Konzert" des "Reichssender Frankfurt" nach Marburg; es handelt sich dabei um den "Gauentscheid des Gaues Hessen-Nassau" für den Volkslieder-Wettbewerb anlässlich der Funkausstellung in Berlin. Genau einen Monat später erfolgt die Aufforderung zur Teilnahme am Volkslieder-Konzert auf der Berliner Rundfunkausstellung (28.08. bis 06.09.1936); beide Orchester bilden eine Interessengemeinschaft unter dem Namen "Mandolinenorchester Niederbrechen-Werschau".
Vom 27.08. bis 31.08.1936 erfolgt dann die große Fahrt beider Mandolinenorchester nach Berlin und die Teilnahme am Volkssender-Wettbewerb in Berlin anlässlich der "13. Grossen Deutschen Rundfunk- und Fernseh-Rundfunk-Ausstellung" (28. August - 6. September). Während des viertägigen Aufenthalts in Berlin werden verschiedene Sendungen des "Mandolinenorchesters Niederbrechen-Werschau" aus dem Sendehaus und dem Funkgarten direkt übertragen.
siehe auch den Themenbeitrag "Volkssender-Wettbewerb in Berlin"
Nach dem Krieg
Einige Werschauer spielen – mangels Mitspieler – beim Mandolinenclub in Niederbrechen mit.