Letzte Aktualisierung der Datenbank: 01.07.2025; 34.787 Datensätze

Suche über alle Felder   
Ereignis
behandelter Ort
behandelte Örtlichkeit
behandelte Institution
behandelte Person
Themenfeld
Deskriptor
Ereignisdatum
  bis  
Nur Highlights suchen
Genaue Datumssuche
Ergebnisse anzeigen:  

Erweiterte Suche anzeigen

Suchanfrage löschen



Angezeigte Chronik Einträge (4) von insgesamt (4):

   Hilfestellung zum Umgang mit der CSV-Funktion


Aufwärts / Abwärts
Datum Ereignis Eintrag

1914 - 1918

Heinrich Blumenthal, Otto Blumenthal, Adolf Stern, Arthur Stern, Max Stern, Moritz Stern und Siegfried Stern zählen als jüdische Mitbürger zu den Oberbrechener Kriegsteilnehmer im 1. Weltkrieg; Heinrich Blumenthal und Adolf Stern verlieren ihr Leben. >Details

Ort

Örtlichkeit

Institution

Oberbrechen

;


;


;


Person

Deskriptor

Schlagwörter

Blumenthal, Heinrich (OB)

;


Blumenthal, Otto (OB)

;


Stern, Adolf Stern (OB)

;


Stern, Arthur (OB)

;


Stern, Max (OB)

;


Stern, Moritz (OB)

;


Stern, Siegfried (OB)

;


jüdische Einwohner

;


Krieg - 1. Weltkrieg

;


;


Themenfelder

weiterführende Links

Quelle

01.5 ältere Geschichte - 1867-1918 (Kaiserreich + 1. Weltkrieg)

;

Jüdische Einwohner in Oberbrechen bis 1918
Familie Stern
Familie Blumenthal

;

Geschichte von Oberbrechen, Gensicke/Eichhorn (1975), S. 206

;


1920er Jahre

In Oberbrechen setzen sich jüdische Bürger als aktive und fördernde Mitglieder mit großem Engagement für die Ortsvereine ein, u.a. bei der Eintracht Oberbrechen oder in der TSG Oberbrechen, wo z.B. Paul Stern von 1926 bis 1933 Schriftführer ist. >Details

Ort

Örtlichkeit

Institution

Oberbrechen

;


;


Männergesangverein Eintracht 1867 e.V. Oberbrechen

;


Person

Deskriptor

Schlagwörter

Stern, Paul (OB)

;


Stern, Max (OB)

;


Stern, Moritz (OB)

;


Stern, Moses (OB)

;


Stern, Siegfried (OB)

;


Blumenthal, Hermann (OB)

;


Stern, Arthur (OB)

;


Stern, Gustav (OB)

;


Stern, Isaak (OB)

;


Stern, Siegmund (OB)

;


jüdische Einwohner

;


Verein - Musik

;


Verein - Sport

;


;


Themenfelder

weiterführende Links

Quelle

02.1 neue Geschichte - 1919-1932 (Weimarer Republik)

;

Jüdische Einwohner in Oberbrechen 1919-1941
Familie Stern
Familie Blumenthal

;

MGV Eintracht 1867 Oberbrechen: Festschrift zum 60 jährigen Jubelfest (1927), S. 13; Geschichte von Oberbrechen, Gensicke/Eichhorn (1975), S. 209

;

> ausführlichere Ereignisbeschreibung

Im Festbuch der Eintracht von 1927 anlässlich des 60-jährigen Jubiläums sind viele jüdische Mitbürger genannt, die in verschiedenen Funktionen an der Ausrichtung teilnehmen, u.a. Max Stern als Sänger des 1. Tenors, Moritz Stern, Moses Stern, Paul Stern und Siegfried Stern als passive Mitglieder, Paul Stern im Presseausschuss und bei den Festplatzordner, Max Stern im Geschäftsführenden Ausschuss, Moritz Stern und Moses Stern im Empfangsausschuss, dazu Hermann Blumenthal, Arthur Stern (Kaufmann, Saarbrücken), Gustav Stern (Musikdirektor, Duisburg), Isaak Stern, Siegmund Stern und Siegfried Stern im Ehrenausschuss

(Quelle: MGV Eintracht 1867 Oberbrechen: Festschrift zum 60 jährigen Jubelfest (1927), S. 13)


15.04.1933

TSG Oberbrechen: Sämtliche Vorstandsmitglieder stellen in einer Versammlung "im Einklang mit der Anregung der nationalen Regierung und aus dem festen Willen mitzuarbeiten am nationalen Aufbau" ihre Ämter zur Verfügung und berufen für den 22.04.1933 eine außerordentliche Generalversammlung mit Neuwahlen ein; die jüdischen Vorstandsmitglieder Paul, Max und Moritz Stern dürfen keine Funktionen mehr ausüben. >Details

Ort

Örtlichkeit

Institution

Oberbrechen

;


;


Turn- und Sportgemeinde 1899 e.V. Oberbrechen

;


Person

Deskriptor

Schlagwörter

Stern, Max (OB)

;


Stern, Moritz (OB)

;


Stern, Paul (OB)

;


3. Reich

;


jüdische Einwohner

;


Verein - Sport

;


;


Themenfelder

weiterführende Links

Quelle

02.2 neue Geschichte - 1933-1945 (3. Reich + 2. Weltkrieg)

;

Jüdische Einwohner in Oberbrechen 1919-1941
Familie Stern

;

Geschichte von Oberbrechen, Gensicke/Eichhorn (1975), S. 210

;


1952

Der 1895 in Oberbrechen geborene und im August 1933 über Frankreich in die USA ausgewanderte ehemalige jüdische Einwohner Moritz Stern besucht auf dem Rückweg von Israel in die USA seinen Geburtsort Oberbrechen und wird im Rahmen einer TSG-Veranstaltung in Anerkennung seiner Verdienste für den Verein vor 1933 mit der silbernen Vereinsnadel ausgezeichnet. >Details

Ort

Örtlichkeit

Institution

Oberbrechen

;


;


Turn- und Sportgemeinde 1899 e.V. Oberbrechen

;


Person

Deskriptor

Schlagwörter

Stern, Moritz (OB)

;


jüdische Einwohner

;


Besuch

;


Themenfelder

weiterführende Links

Quelle

03.5 Gemeinde - Einwohner

;

Jüdische Einwohner in Oberbrechen Erinnerungskultur

;

Inform. Informationsblatt für die Gemeinde Brechen, 18.11.1999, S. 11: 1952 - Moritz Stern besuchte seinen Heimatort Oberbrechen.

;

> ausführlichere Ereignisbeschreibung

1952 – Moritz Stern besuchte seinen Heimatort Oberbrechen

Sicherlich ebenso lesenswert findet der Chronist den nachfolgenden Bericht aus dem Jahre 1952, der ihm zufällig in die Hände fiel. Er wurde anläßlich eines Besuches des nach Amerika ausgewanderten Juden Moritz Stern in Oberbrechen verfaßt.

Überaus herzlicher Empfang von Moritz Stern

Das hat sich der vor 28 Jahren aus Deutschland ausgewanderte frühere Einwohner von Oberbrechen, Moritz Stern (früher in der Brückenstraße wohnhaft) nun wirklich nicht gedacht, daß er in seinem früheren Heimatort so herzlich aufgenommen wurde. Auf seiner Reise nach Israel wollte er auf der Rückfahrt nach Brooklyn / USA nur ca. 1-2 Stunden in Oberbrechen verweilen und in Weyer auf dem jüdischen Friedhof seine dort ruhenden Angehörigen besuchen. Doch als er am vergangenen Donnerstag zum ersten Male nach so langer Zeit in Oberbrechen weilte, war er von der herzlichen Begrüßung so beeindruckt, daß er gerne am Samstagabend wiederkam.

Am Samstagabend trafen sich im Gasthaus "Zum Emstal" insbesondere die Schulkameraden und die alten Mitglieder der TSG.

Moritz Stern, ebenso wie sein gleichfalls in Amerika wohnhafter Bruder Paul Stern, haben in den Jahren bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 viel für die Turn- und Sportgemeinde geleistet. In Anerkennung dieser Verdienste veranstaltete die TSG für den Besuch weilenden Moritz Stern diese Veranstaltung, auf der er mit der silbernen Vereinsnadel ausgezeichnet wurde. Außerdem wird das frühere Vorstandmitglied M. Stern ein Bild von Oberbrechen erhalten, das ihn immer an seine Heimat erinnern soll, die er doch so ganz anders wiedergefunden hat, wie er es sich vorstellte.

Der 1. Vorsitzende der TSG, W. Schmitt, begrüßte das Ehepaar Stern im Namen der TSG aufs herzlichste. Hierbei betonte er, daß die TSG sich immer dankbar an die Brüder Stern erinnere. Aus diesem Grunde wurden auch jeweils die Vereins- und Dorfnachrichten an die beiden in Amerika lebenden Brüder übersandt. Er wünsche, daß dieses freundschaftliche Verhältnis noch weiter vertieft werde. Als Vertreter der "Alten" der TSG sprach Lehrer Dorsch aus Diez ebenso herzliche Worte an Stern. Gerade mit diesem früheren Spieler der TSG verband Stern eine besondere Freundschaft, die sich bei der Begrüßung besonders deutlich zeigte. Ehrenmitglied Sabel hob die Verdienste der Gebrüder Stern nochmals besonders hervor, die sich während der Zeit der Zugehörigkeit zur TSG um diese erwarben.

Moritz Stern, noch überwältigt von dem überaus herzlichen Empfang, dankte für alles in bewegten Worten. Anschließend sah man sich einige Lichtbilder aus der "guten alten Zeit" der TSG an, wobei manche Erinnerung wachgerufen wurden. In froher Runde saß man noch bis Mitternacht beisammen, alte Lieder aus der Heimat und vom Verein singend.

Als dann die Familie Stern nach Mitternacht zu ihren Verwandten in Steeden fuhr, versammelte sich nochmals alles vor der Gastwirtschaft und bereitete dem Ehepaar einen herzlichen Abschied. Der Besuch der Familie Stern, Frau Stern stammt aus Weilburg, war und ist noch das Tagesgespräch des Ortes. 1933 verließ Stern, damals schon früher als der Bruder Paul, Oberbrechen. Bis 1939 lebte Herr Moritz Stern in Paris, wo er heiratete und von dort aus nach den USA emigrierte. Hier mußte er hart arbeiten ehe er sich eine gesicherte Existenz schuf. Sein Aussehen ist fast noch wie früher, auch seine Muttersprache (auch die Oberbrechener Mundart) hat er noch nicht verlernt.

Für jede Nachricht aus der früheren Heimat sind die drüben lebenden früheren Deutschen jüdischen Glaubens dankbar.

Tief beeindruckt war Herr Stern von dem jungen Staat Israel, der nach seiner Ansicht großes geleistet hat, und in dem er Verwandte seiner Frau besuchte. Auch traf er dort an manchen Orten viele frühere in Deutschland wohnhafte Menschen jüdischen Glaubens. Sie alle drüben in Amerika, soweit sie nicht engeren Kontakt hierher haben, scheinen von uns hier eine andere Meinung zu besitzen. Dort herrscht scheinbar das Gefühl vor, daß wir in Deutschland doch alle in gewisser Hinsicht mitschuldig sind an ihrem Schicksal.

Die Familie Stern wird aber nun eine von denen sein, die ihre Glaubensbrüder sicherlich anders belehren wird. So wird der Besuch in Oberbrechen ein Ereignis sein, sondern sicherlich mehr als viele Worte und Schriften zur Völkerverständigung und Aussöhnung beigetragen haben.

(Quelle: Inform. Informationsblatt für die Gemeinde Brechen, 18.11.1999, S.11)


Seite: 1 / 1